Die Frage, ob sich die Energiepreise für Haushalte in Deutschland im kommenden Jahr ändern werden, beschäftigt derzeit viele Verbraucherinnen und Verbraucher. Insbesondere die Entscheidungen bezüglich Tarif- oder Anbieterwechsel stehen im Fokus. Auch wenn die Energiekrise durch den russischen Angriff auf die Ukraine die Preise 2022 in die Höhe schnellen ließ, hat sich die Lage mittlerweile beruhigt. Nach einem Rückgang im Jahr 2024 sind die Preise seit Mitte des Jahres stabil, wie der Experte Mirko Schlossarczyk vom Beratungsunternehmen Enervis erläutert. Dennoch sollten keine dauerhaften Preissenkungen erwartet werden, da insbesondere die Netzentgelte weiterhin steigen. Diese Netzentgelte, die zunehmend einen größeren Anteil am Endkundenpreis einnehmen, könnten aufgrund umfangreicher Investitionen in das Netz in mehr Regionen zu höheren Preisen führen. Eine Analyse des Vergleichsportals Verivox zeigt bereits eine leichte Preissteigerung von 0,3 Prozent bei Strom-Grundversorgungsverträgen. In diesem Zusammenhang ist ein Durchschnittspreis von 44 Cent je Kilowattstunde für Stromkunden zu erwarten. Auch überregionale Anbieter erhöhen ihre Preise leicht. Besonders bemerkenswert ist die Preisänderung bei Deutschlands größtem Stromversorger Eon: Kunden in niederrheinischen Wesel müssen mit deutlichen Preiserhöhungen in einem Ökostromtarif rechnen. Verivox weist darauf hin, dass sich die Gesamtkosten für Gas in der Grundversorgung um etwa 0,5 Prozent auf 14 Cent pro Kilowattstunde reduzieren könnten. Dieser Preisrückgang steht im Kontrast zu kommenden Preissteigerungen bei den Netzentgelten und dem CO2-Preis. Verbraucher sollten daher Vergleichsportale nutzen, um alternative Anbieter sorgfältig zu prüfen. Ein Anbieterwechsel kann wirtschaftlich sinnvoll sein, sollte jedoch mit Bedacht geschehen. Die Verbraucherzentrale NRW rät zur Vorsicht und verweist auf bereitgestellte Checklisten, die online verfügbar sind. Schließlich bleibt noch die Entwicklung der Heizöl- und Fernwärmepreise. Marktexperten sehen hier eine tendenziell stabile oder gar rückläufige Preisentwicklung.