24. Dezember, 2024

Energy

Energiesicherheit im Lernprozess: IEA-Chef Birol sieht Fortschritte nach Russlands Angriff

Energiesicherheit im Lernprozess: IEA-Chef Birol sieht Fortschritte nach Russlands Angriff

Die Energiepolitik weltweit steht vor einem Wendepunkt, betont Fatih Birol, der Leiter der Internationalen Energieagentur. Zwei Jahre nach dem Beginn des Konflikts in der Ukraine hofft man auf einen Lerneffekt, der zur Diversifikation der Energieimporte und der Hinwendung zu lokal verfügbaren Energietechnologien führt. In einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur äußerte Birol die Erwartung, dass der Umgang mit Energie, unterstützt durch die gewonnenen Erfahrungen, den Klimazielen nicht entgegenstehen sollte.

Der Hauptkritikpunkt an der europäischen Energiepolitik war laut Birol die zu große Abhängigkeit von einem einzigen Versorgerland. Diese sei stets ein Wagnis gewesen, besonders da es sich um Russland handelte. Trotz dieser Abhängigkeit sei es Europa gelungen, relativ unbeschadet durch die Energiekrise zu kommen. Birol stellte fest, dass trotz wirtschaftlicher Einbußen keine Totalausfälle zu beklagen seien und die Bevölkerung nicht unter Kälte leiden musste.

Die von der IEA präsentierten Maßnahmen, kurz nach Kriegsbeginn in einem Zehn-Punkte-Plan zusammengefasst, dienten den europäischen Ländern als Leitfaden zur Sicherung der Energieversorgung, ohne von den Zielen für den Klimaschutz abzuweichen. Birol zufolge folgten viele Regierungen diesen Vorgaben.

Die Internationale Energieagentur, mit Sitz im Herzen von Paris, gründete sich als Reaktion auf die Energiekrise der 1970er Jahre. Heute vertritt sie die Interessen von 31 Mitgliedstaaten, darunter Südkorea und Österreich, und wird durch 13 assoziierte Staaten unterstützt.