Inmitten eines bereits seit Jahren anhaltenden Konfliktes beschuldigen sich Russland und die Ukraine erneut gegenseitig, Abmachungen zum Schutz von Energieanlagen zu verletzen. Das russische Verteidigungsministerium meldete Drohnen- und Raketenangriffe des ukrainischen Militärs, bei denen unter anderem eine Gasmessstation in Sudscha schwer beschädigt worden sei, was zu einem erheblichen Brand geführt habe. Auch über dem Gebiet Saratow seien 19 Drohnen abgefangen worden, die eine Raffinerie ins Visier genommen hatten. Diese Informationen konnten bislang nicht unabhängig überprüft werden.
Die USA bemühen sich weiterhin um eine diplomatische Lösung in dem seit über drei Jahren andauernden Konflikt und Präsident Donald Trump hatte kürzlich eine 30-tägige Feuerpause vorgeschlagen, die allerdings von Kremlchef Wladimir Putin abgelehnt wurde. Als minimaler Konsens wurde zumindest ein Verzicht auf Angriffe gegen Energieobjekte vereinbart.
Auf ukrainischer Seite wirft der Staatskonzern Naftogaz Russland ebenfalls vor, Gasförderanlagen angegriffen zu haben. Konzernchef Roman Tschumak kritisierte den Angriff als Versuch, die Stabilität der ukrainischen Energieversorgung zu untergraben. Zwar wurden keine Opfer gemeldet, aber die Aufräumarbeiten laufen. Details zu Zeitpunkt und Ort des Angriffs blieben jedoch ungenannt. Zusätzlich berichteten ukrainische Behörden von weiteren Drohnenoperationen in der Region Poltawa, auch hier sind die Informationen noch nicht verifiziert.
Die gegenseitigen Anschuldigungen zwischen Kiew und Moskau reißen nicht ab. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach bei einem Gipfel in Paris davon, dass russische Artilleriebeschüsse auch die Energieversorgung in Cherson getroffen hätten. Beweise sollen an Washington gesendet werden, in Erwartung einer Reaktion des Weißen Hauses.