Vertreter der Regierungen der Mitgliedstaaten und des Europaparlaments haben sich auf neue Regeln zum Schutz des Energiegroßhandelsmarktes in der Europäischen Union geeinigt. Unter anderem sollen strengere Anforderungen an Marktteilnehmer aus Nicht-EU-Ländern gestellt werden, um Manipulationen vorzubeugen. Zudem wird die Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden (Acer) eine größere Rolle bei der Untersuchung grenzüberschreitender Fälle übernehmen, um Verstöße zu ahnden.
Die spanische EU-Ratspräsidentschaft bezeichnete die Einigung als 'gute Nachricht für Verbraucher und Unternehmen - gerade in Zeiten volatiler Energiepreise'. Die neue Verordnung soll den Rahmen zur Bekämpfung und Verhinderung von Marktmissbrauch deutlich stärken.
Die geplanten Regeländerungen basieren auf der Erkenntnis, dass Finanzinstrumente, die auf den Energiemärkten gehandelt werden, immer wichtiger werden. Dies erhöht das Risiko von Insider-Geschäften und Marktmanipulationen. Zudem sollen auch die Risiken, die sich aus dem Einsatz von Technologie für den Handel ergeben, vorgebeugt werden. Viele Marktteilnehmer nutzen derzeit den algorithmischen Handel sowie hochfrequente algorithmische Handelstechniken, bei denen keine oder nur begrenzte menschliche Intervention erfolgt. Die Acer soll nun befähigt werden, den Markt effektiver zu überwachen.
Die Einigung muss noch vom Rat der Mitgliedstaaten und dem Plenum des Europaparlaments bestätigt werden. Dieser Schritt gilt allerdings als Formalie.