26. November, 2024

Grün

Energieeffizienz in Haushalten gestiegen, Emissionen stagnieren

Energieeffizienz in Haushalten gestiegen, Emissionen stagnieren

Die Haushalte in Mehrfamilienhäusern in Deutschland haben ihre Heizgewohnheiten als Reaktion auf die erheblichen Energiepreissprünge des vergangenen Jahres signifikant angepasst. Eine aktuelle Analyse des Energiedienstleisters techem zeigt einen bereinigten Rückgang des Endenergieverbrauchs um rund neun Prozent im Vergleich zum Jahr 2021. Dies betrifft die gesamte in das Gebäude eingespeiste Energie für Heizung, Warmwasser und Strom. Joachim Klein, Energie- und CO2-Experte bei techem, weist darauf hin, dass seit Beginn der Datenerhebungen im Jahr 2011 kein so niedriger Heizenergieverbrauch registriert wurde. Gleichzeitig bleiben die Treibhausgasemissionen trotz des geringeren Energieverbrauchs auf hohem Niveau. Die Studienautoren führen diesen Umstand auf die veränderten Transportmethoden fossiler Energieträger zurück. Besonders Flüssiggas, das häufig aus den USA über den Seeweg nach Europa importiert wird, erweist sich als emissionsintensiver im Vergleich zum herkömmlich über Pipelines gelieferten Erdgas. Für das Jahr 2023 beträgt der durchschnittliche CO2-Ausstoß pro Wohnung durch Wärme und Warmwasser 1,92 Tonnen, was in etwa den Werten des Vorjahres entspricht. Zusammen mit dem Stromverbrauch belaufen sich die Gesamtemissionen pro Haushaltswohnung auf etwa drei Tonnen. Die Verwendung fossiler Energieträger dominiert weiterhin die Wärmeerzeugung in Mehrfamilienhäusern, wobei 90 Prozent diese traditionellen Energiequellen nutzen. Trotz eines Rückgangs des Heizöleinsatzes von 16 Prozent im Jahr 2013 auf etwa 9 Prozent im Vorjahr bleibt Gas der bevorzugte fossile Brennstoff. Interessant sind die Emissionsunterschiede je nach Energieträger: Heizöl verursacht deutliche 2,6 Tonnen CO2, während Wärmepumpen auf 1,1 Tonnen und nachhaltig erzeugte Holzpellets auf lediglich 0,1 Tonnen kommen. Die Studie stützt sich auf die Auswertung von Daten aus 1,2 Millionen Wohnungen in rund 110.000 Mehrfamilienhäusern in Deutschland. Der Vergleichszeitraum 2021 wurde gewählt, um den Einfluss der Preisentwicklungen, ausgelöst durch den Ukrainekrieg, auf das Verbrauchsverhalten der Haushalte in den Fokus zu rücken, so der Energieexperte Klein.