Mehr als 200.000 Stromsperren und über 28.000 unterbrochene Gasversorgungen - die Zahlen des letzten Jahres sprechen eine drastische Sprache über die Energiearmut in Deutschland. Laut einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linken wurde vielen Bürgern der Zugang zu diesen essenziellen Haushaltsdiensten wegen unbezahlter Rechnungen verweigert.
Caren Lay, wohnpolitische Sprecherin der Linken, hebt hervor, dass die unsichere Lage durch die hohen Strom- und Gaspreise für viele Deutsche kaum tragbar ist. Die Vorstellung, dass eine beträchtliche Anzahl Haushalte sich zwischen einer warmen Wohnung und ausreichend Nahrung entscheiden müssen, nannte sie in einem der wohlhabendsten Länder der Welt einen Skandal. Die Linke verfolgt das Ziel, Sperren von Strom und Gas gesetzlich zu untersagen.
Die jüngsten Daten zeigen auch regionale Unterschiede auf. Ein Drittel der Stromabschaltungen betrifft Haushalte in Nordrhein-Westfalen, und ebenso stellt sich die Situation in Baden-Württemberg als brisant dar. Im Gegensatz dazu verzeichnen Städte wie Berlin, Brandenburg, Bremen und Hamburg weniger Stromsperren als im vergangenen Jahr.