Die Zeiten des günstigen Stroms sind vorbei – eine düstere Prognose, die Klaus Müller, der Präsident der Bundesnetzagentur, aktuell verkündet. In einem Interview mit der „Rheinischen Post“ betont Müller, dass die Großhandelspreise für Strom zwar seit dem Jahr 2022 gesunken seien, jedoch das Preisniveau weiterhin über dem vor dem russischen Angriffskrieg liege.
Der Grund für diese Entwicklung liegt laut Müller in der anhaltenden Abhängigkeit von konventionell erzeugter Energie. Der Bundesnetzagentur-Chef gibt einen Einblick in die Hintergründe der anhaltenden Strompreishochs und skizziert eine wenig erfreuliche Zukunftsperspektive:
„Die Zeit der billigen Energie ist vorbei; jedenfalls so lange wir noch große Mengen konventionell erzeugter Energie verbrauchen.“
Damit unterstreicht er die drängende Notwendigkeit eines zügigen Umstiegs auf alternative, nachhaltige Energiequellen.
Die angespannte Lage wird durch die Sparbeschlüsse der Ampel-Koalition zusätzlich verschärft.
Er kommentiert: „Das war eine schwere Entscheidung für die Bundesregierung. Leider kann man kein Geld einsparen, ohne dass das Auswirkungen hat. Insofern kann ich die Entscheidung nachvollziehen.“
Durch den Wegfall der geplanten Subvention von 5,5 Milliarden Euro werden Verbraucher spürbar tiefer in die Tasche greifen müssen. Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt wird voraussichtlich mit jährlichen Mehrkosten von 120 Euro für Netzentgelte konfrontiert sein.
Müller prophezeit, dass die Netzbetreiber diese Kosten rasch auf die Verbraucher abwälzen werden: „Früher oder später werden die Kosten bei allen Verbrauchern ankommen, unabhängig davon, wann die Änderungen umgesetzt werden.“
In Anbetracht dieser Entwicklungen stehen Verbraucher vor der Herausforderung, sich auf steigende Strompreise einzustellen und mögliche Einsparpotenziale zu identifizieren.