09. März, 2025

Politik

Endlagersuche in Deutschland: Hohe Zustimmung trotz Kritik

Endlagersuche in Deutschland: Hohe Zustimmung trotz Kritik

Zwei Jahre nach dem Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie zeigt eine aktuelle Umfrage eine stabile Unterstützung für die laufende Suche nach einem geeigneten Endlager für hochradioaktiven Abfall. 70 Prozent der befragten Bürger befürworten das laufende Suchverfahren, während nur 19 Prozent dagegen sind. Dies reflektiert eine erfreulich hohe Zustimmung, selbst unter den Befürwortern des Atomausstiegs, von denen 75 Prozent die Suche unterstützen. Auch bei den Gegnern des Ausstiegs hält sich der Zuspruch mit 69 Prozent.

BASE-Präsident Christian Kühn interpretiert dies als positiven Rückenwind für das umstrittene Suchverfahren, das kürzlich auch im politischen Diskurs, einschließlich des Bundestagswahlkampfs, kritisch hinterfragt wurde. CSU-Chef Markus Söder etwa plädierte für eine Neubewertung des Prozesses in Anbetracht der Entwicklungen in den USA, wo neue Reaktortypen mit hoher Wiederverwendbarkeit von Brennstäben erprobt werden.

Die Umfrage, die vom Bundesamt für Sicherheit in der Endlagersuche (BASE) in Auftrag gegeben wurde, offenbart jedoch, dass die Akzeptanz dieses Prozesses neben der Sicherheit auch von der Dauer der Suche bis zur Standortbenennung abhängig ist. Kühn hebt hervor, dass eine Beschleunigung der Suchbemühungen nötig sei, um die langfristige Akzeptanz zu gewährleisten. Das Hauptaugenmerk der Befragten liegt auf der Sicherheit, die mit 68 Prozent als wichtigstes Kriterium angesehen wird, gefolgt von Transparenz.

Interessanterweise hat das Bedürfnis nach öffentlicher Beteiligung signifikant zugenommen. Heute stufen rund zwei Drittel der Bevölkerung die Einbindung der Bürger in diesen Prozess als wichtig ein, ein markanter Anstieg gegenüber 2020. Bei der Frage der regionalen Akzeptanz einer Erkundung zeigt die Umfrage, dass die Meinungen gespalten sind, wobei Männer sich häufiger bereit zeigen als Frauen, eine solche Entscheidung zu akzeptieren.

Mit einem klaren Ziel, bis 2050 ein Lager für die rund 27.000 Kubikmeter Atommüll zu finden, verfolgt Deutschland weiterhin seinen Plan zur sicheren Entsorgung. Der aktuelle Ansatz, den Atommüll über eine Million Jahre unterirdisch zu lagern, bleibt derweil unangefochten.