Der Nahost-Konflikt hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Der Iran feuerte fast 200 Raketen auf Israel ab – die Antwort auf die Tötung hochrangiger Hisbollah- und Hamas-Führer. Israel steht unter massivem Beschuss, in allen Landesteilen heulten am Dienstag die Sirenen.
Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Schutz in Bunkern zu suchen. Inmitten dieser Eskalation ordnete US-Präsident Joe Biden den Abschuss der iranischen Raketen durch das amerikanische Militär an – ein deutliches Zeichen der Unterstützung für den israelischen Verbündeten.
Lesen Sie auch:
Israel unter Beschuss
Die Lage in Israel ist angespannt, die Sorge vor weiteren Angriffen groß. Arye Shalicar, Sprecher des israelischen Militärs, bestätigte, dass Dutzende Raketen den zentralen und nördlichen Teil des Landes getroffen haben.
„Wir stehen unter Beschuss. Es sind hunderte Raketen, die aus dem Iran abgefeuert wurden,“ sagte Shalicar in einem TV-Interview.
Israel antwortete prompt mit der Offensive „Nordpfeil“, einer Bodenoffensive im Südlibanon, die sich gegen Stellungen der Hisbollah richtet.
Die Offensive soll terroristische Infrastrukturen der Hisbollah zerstören und eine Rückkehr von 60.000 Israelis in ihre grenznahen Wohngebiete ermöglichen. Das Militär in Tel Aviv betonte, es gehe um eine begrenzte Operation, dennoch steht die Gefahr einer Eskalation auf allen Seiten im Raum.
Amerikanischer Eingriff
US-Präsident Biden entschied schnell. Nachdem der Iran die Verantwortung für die Angriffe übernommen hatte, ordnete Biden den sofortigen Einsatz amerikanischer Raketenabwehrsysteme an, um Israel vor weiteren Angriffen zu schützen.
„Die USA sind bereit, unsere Verbündeten und unsere Truppen zu verteidigen,“ sagte Verteidigungsminister Lloyd Austin in einer Pressekonferenz.
Die USA hatten ihre Truppen in der Region in Alarmbereitschaft versetzt, um auf weitere Angriffe vorbereitet zu sein.
Luftverkehr lahmgelegt
Die Auswirkungen der Eskalation spüren nicht nur Israel und der Libanon. Zahlreiche Nachbarländer haben ihren Luftraum geschlossen. In Israel ist der gesamte Flugverkehr eingestellt, Flüge werden umgeleitet.
Jordanien und der Irak reagierten ähnlich und stoppten temporär den Flugverkehr. Die Furcht vor einer Ausweitung des Konflikts auf den gesamten Nahen Osten wächst, und in den Hauptstädten der Welt wird fieberhaft nach diplomatischen Lösungen gesucht.
Was nun?
Während Israel seine Raketenabwehr stärkt und die Offensive im Südlibanon vorantreibt, bleiben die Fragen nach den weiteren Schritten des Iran offen. Für den Iran waren die Angriffe eine Vergeltung für die gezielte Tötung von Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah sowie Hamas-Auslandschef Ismail Hanija.
Beide Männer spielten zentrale Rollen im Kampf gegen Israel, und ihre Ermordung heizt den Konflikt weiter an.
Die israelische Regierung hat bereits signalisiert, dass sie auf jeden weiteren Angriff mit aller Härte antworten wird. Der Iran hingegen sieht sich in seiner Vergeltung bestätigt und wird keine Anzeichen von Schwäche zeigen wollen.
Das könnte Sie ebenfalls interessieren: