26. Dezember, 2024

Grün

Ende in Sicht für E-Highway-Teststrecke auf der A1

Ende in Sicht für E-Highway-Teststrecke auf der A1

Die E-Highway-Teststrecke auf der A1 zwischen Reinfeld und Lübeck wird wohl bald der Vergangenheit angehören. Laut dem Verkehrsministerium von Schleswig-Holstein wird die finanzielle Förderung des umfangreichen Projekts, die bis Ende 2024 läuft, nicht weiter verlängert. Ein Sprecher des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bestätigte, dass keine zusätzliche Finanzierung vorgesehen sei, da es sich um einen Testbetrieb und eine Forschungsstudie handelt. Dies berichteten zuvor die "Lübecker Nachrichten".

Interessanterweise hatte erst kürzlich Schleswig-Holsteins Verkehrs-Staatssekretär Tobias von der Heide (CDU) auf eine Fortsetzung des Projektes gedrängt. Er betonte, dass Schleswig-Holstein als Land der grünen Energie prädestiniert sei, eine Vorreiterrolle in der Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs einzunehmen. Ein Rückbau der Teststrecke sei daher sachlich nicht zu rechtfertigen und würde ein Risiko für die hart erarbeitete Technologieführung darstellen.

Die Teststrecke, die sich über gut fünf Kilometer erstreckt, wurde Ende 2018 in Betrieb genommen und wird von mittlerweile fünf Fahrzeugen der Spedition Bode sowie einem vollelektrischen 29-Tonner genutzt. Marc-Philipp Bode, geschäftsführender Gesellschafter der Spedition, berichtete von positiven Erfahrungen. Die Lastwagen pendeln täglich zwischen Reinfeld und dem Lübecker Hafen, wo hauptsächlich gekühlte Lebensmittel für Skandinavien umgeschlagen werden.

Neben der Strecke in Schleswig-Holstein existieren zwei weitere in Hessen und Baden-Württemberg. Die Bundesregierung hat in die Teststrecke in Schleswig-Holstein bisher knapp 30 Millionen Euro investiert, während das Projekt in Hessen mehr als 59 Millionen Euro und das in Baden-Württemberg 26,5 Millionen Euro gekostet hat. Bis Ende 2024 sollen für den Aufbau und Betrieb der Oberleitungs-Lkw insgesamt mehr als 18,4 Millionen Euro aufgewendet werden.

Ziel des Feldversuchs war es, zu prüfen, ob das dynamische Laden von schweren Lastwagen unter realen Einsatzbedingungen funktioniere und die Technologie den Anforderungen moderner Logistikbetriebe gerecht werde. Laut Ministeriumssprecher wird der Feldversuch abgeschlossen, sobald diese Ziele erreicht sind.