18. Oktober, 2024

Politik

Ende einer Ära: Hamas bestätigt Tod von Anführer Jihia al-Sinwar

Ende einer Ära: Hamas bestätigt Tod von Anführer Jihia al-Sinwar

Die Bestätigung des Todes von Jihia al-Sinwar, der als Chef der militant-islamistischen Hamas über den Gazastreifen herrschte, markiert einen bedeutsamen Wendepunkt in der angespannten Sicherheitslage im Nahen Osten. Laut Angaben der israelischen Armee wurde Sinwar, der als Hauptverantwortlicher des verheerenden Angriffs auf Israel am 7. Oktober 2023 gilt, in Rafah im südlichen Gazastreifen getötet. Der Angriff damals hatte über 1.200 Todesopfer gefordert und weitere 250 Menschen als Geiseln verschleppt. Seit diesem Vorfall wurde Sinwar intensiv gejagt.

Der stellvertretende Hamas-Politbüro-Chef Chalil al-Haja bestätigte Sinwars Tod in einer emotionalen Ansprache auf dem Hamas-eigenen TV-Sender Al Aksa und würdigte ihn als „Märtyrer“. Al-Haja, der zudem als einer der wichtigsten Verhandlungsführer der Organisation fungiert, betonte den Verlust für die Hamas. Sinwars Schicksal war in den engen und ausgedehnten Tunnelsystemen des Gazastreifens, wo er sich mit Geiseln zu schützen versuchte, lange Zeit ungewiss.

Die israelische Zeitung "The Times of Israel" berichtete, dass Sinwar und zwei weitere bewaffnete Personen eher zufällig entdeckt wurden, woraufhin sich der gesuchte Hamas-Führer in einem Haus versteckte. Ein israelischer Panzer soll daraufhin eine Granate in das Versteck abgefeuert haben. Zudem veröffentlichte das israelische Militär ein Drohnenvideo, das Sinwar zeigen soll – in den Trümmern sitzend, umgeben von Staub.

Spekulationen über eine mögliche Nachfolge kommen rasch auf: Könnte Sinwars Bruder Mohammed eines Tages seine Rolle übernehmen? Eine offizielle Bestätigung steht noch aus, doch die Frage wird die internationale Gemeinschaft zweifellos beschäftigen.