Ein Paukenschlag in der Logistikbranche
Der dänische Logistikriese DSV setzt seinen Expansionskurs unbeirrt fort und nimmt nun DB Schenker, ein Schwergewicht der Branche, für satte 14,3 Milliarden Euro unter seine Fittiche. Damit klingt das Ende für einen Namen, der seit 1872 fester Bestandteil des europäischen Transportgewerbes war.
Wir berichteten bereits:
Von Tradition zu Moderne
In Düsseldorf verkündete Jens Lund, der Chef von DSV, das Aus für den traditionsreichen Namen Schenker.
„Das Unternehmen wird künftig unter dem Namen DSV firmieren“, erklärt er entschieden.
Ein klarer Schnitt, der nach der Übernahme der Schweizer Spedition Panalpina bereits erwartet wurde. Damals ließ DSV keine Zeit verstreichen, die neuen Besitztümer mit dem eigenen Markenzeichen zu versehen.
Eine Übernahme von gewaltigem Ausmaß
Der Deal, der die Wirtschaftswelt aufhorchen lässt, wurde am Freitag von beiden Seiten bestätigt. Ein stolzer Preis von 14,3 Milliarden Euro wechselt den Besitzer, um DB Schenker in das Portfolio von DSV zu überführen.
Die Zustimmung des Bahn-Aufsichtsrats und des Bundesverkehrsministeriums steht zwar noch aus, wird aber im zweiten Quartal 2025 erwartet.
Arbeitnehmer bangen um ihre Zukunft
Trotz der wirtschaftlichen Vorteile, die der Deal verspricht, herrscht bei den Arbeitnehmern Unsicherheit. Martin Burkert, Chef der Eisenbahnergewerkschaft EVG, betont die Wichtigkeit der Arbeitsplatzsicherung und sozialer Faktoren.
„Wir werden unser Stimmverhalten genau nach diesen Kriterien ausrichten“, versichert er.
Die Befürchtungen sind nicht unbegründet, denn DSV plant, zwischen 1600 und 1900 Stellen zu streichen, vornehmlich in der Verwaltung.
Ein neues Kapitel für DSV und Schenker
Mit einem gemeinsamen Umsatz von fast 40 Milliarden Euro und einer Belegschaft von rund 147.000 Mitarbeitern in über 90 Ländern wird das fusionierte Unternehmen zu einem der Top-Spieler auf dem globalen Markt.
DSV zeigt sich optimistisch, ohne größere Auflagen der Kartellbehörden auszukommen, und plant bereits, langfristig in Deutschland zu investieren.
Strategische Neuausrichtung
Die Deutsche Bahn sieht im Verkauf eine Chance, ihre Schuldenlast erheblich zu verringern und sich wieder auf ihr Kerngeschäft – den Schienenverkehr in Deutschland – zu konzentrieren. Fast der gesamte Verkaufserlös soll in die Schuldentilgung fließen, mit potenziellen späteren Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung.