Ende der Schonfrist: Darlehensnehmer im Fokus

Die Graziezeit der pandemischen Stundungsphase für Studierendenkredite neigt sich dem Ende zu. Diese Woche beginnt der Ernst des Lebens für viele Kreditnehmer: Zahlungsverzüge werden wieder streng geahndet und den Kreditauskunfteien gemeldet. Etwa die Hälfte der Kreditnehmer hat laut TransUnion die pandemiebedingte Stundungsphase genutzt. Doch rückt nun für rund zehn Millionen säumige Zahler der Ernstfall näher, wie ein Bericht des Government Accountability Office zeigt. Von diesen sind 6,7 Millionen bereits seit über 90 Tagen in Verzug, wurden aber bisher durch die Stundung vor negativen Bonitätsmeldungen geschützt. Liz Pagel, Expertin für Verbraucherkredite bei TransUnion, erklärt, dass das Zahlungsverhalten ab Oktober wieder in die Bonitätsbewertung einfließe. Versäumnisse über einen Zeitraum von 90 Tagen hinweg (Oktober, November, und Dezember) würden im Januar als ernsthafte Verzüge in den Kreditberichten sichtbar. Kreditnehmer sollten daher spätestens im Oktober mit den Rückzahlungen beginnen, um negative Auswirkungen auf ihre Bonität zu vermeiden. Jared Chase von Signature Estate & Investment Advisors warnt vor der schlimmsten Option: Nichts zu tun. Eine strategische Planung mit einem Finanzberater oder die Nutzung von Unterstützungsprogrammen sei ratsam. Auch gemeinnützige Schuldnerberater wie Upsolve könnten dabei helfen, einen Rückzahlungsplan zu erstellen. Präsident Joe Bidens neue einkommensabhängige Rückzahlungsprogramme (IDR) sowie der SAVE-Plan, die geringere monatliche Zahlungen bieten sollen, sind derzeit durch Gerichtsentscheidungen blockiert. Während abgewartet wird, wie sich die Rechtslage entwickelt, bleibt betroffenen Kreditnehmern nur, zumindest die Mindestzahlungen vorzunehmen, um Bonitätsschäden zu vermeiden. Letztlich sollen sich Kreditnehmer bewusst sein, dass Zahlungsausfälle nicht nur die Bonität bis zu sieben Jahre lang belasten können. Im Falle eines Kreditverzugs können zudem weitere schwerwiegende Folgen auftreten. Um dies zu vermeiden, rät Chase: 'Definitiv nicht tatenlos bleiben. Setzen Sie die Mindestzahlungen an und passen Sie die Höhe der Rückzahlung an Ihre finanzielle Lage an, sobald diese sich verbessert.'