24. November, 2024

Grün

EnBW plant Mega-Batteriespeicher für Stromnetzstabilität in Süddeutschland

EnBW plant Mega-Batteriespeicher für Stromnetzstabilität in Süddeutschland

Der Energiekonzern EnBW will Anfang 2025 mit dem Bau des bislang größten Batteriespeichers in seinem Erzeugungsbereich in Marbach bei Ludwigsburg beginnen. Bis Ende des Jahres soll der Speicher ans Netz gehen und den Strombedarf von etwa 12.500 Haushalten für einen ganzen Tag decken können. Mit einer Kapazität von 100 Megawattstunden und einer Leistung von 100 Megawatt wird dieser Großspeicher an das Übertragungsnetz von TransnetBW angeschlossen und somit für die Energieversorgung in Süddeutschland von erheblicher Bedeutung sein.

Die Hauptfunktion solcher Batteriespeicher liegt darin, Strom zu speichern, wenn er im Überfluss vorhanden ist, um ihn bei Bedarf sekundenschnell freizugeben. Dies ist insbesondere angesichts der zunehmenden Nutzung erneuerbarer Energien wie Solar- und Windkraft von Bedeutung. Arnim Wauschkuhn, Leiter Batteriesystemlösungen bei der EnBW, betont die Bedeutung dieses Vorhabens für die Flexibilität des Stromnetzes. Parallel dazu führt EnBW bei neuen Solarparkprojekten standardmäßig solche Speicherlösungen mit ein. Bei längeren Phasen ohne Wind- und Solarenergie, den sogenannten Dunkelflauten, werden zusätzlich Pumpspeicherwerke und wasserstofffähige Gaskraftwerke verwendet.

Aktuell verfügen Großspeicher in Deutschland über eine Kapazität von 1,8 Gigawattstunden, während der gesamte Markt, inklusive Gewerbe- und Heimspeichern, 16,5 Gigawattstunden erreicht. Jedoch machen vor allem Heimspeicher den größten Anteil aus. Im Vergleich dazu besitzen alle deutschen Pumpspeicherkraftwerke zusammen 39 Gigawattstunden Kapazität. Ein weiteres Projekt in Schleswig-Holstein, durchgeführt von Eco Stor, sieht einen vergleichbaren Batteriespeicher mit 103,5 Megawatt vor, während in Trossingen ein Projekt mit 300 Megawatt Kapazität geplant ist.

Die Entscheidung für den Standort Marbach ist strategisch günstig, da die Preise für Batteriemodule gesunken sind und gleichzeitig der Bedarf an flexiblen Energieoptionen steigt, erklärt Wauschkuhn. Diese Faktoren tragen dazu bei, die Wirtschaftlichkeit solcher Großprojekte zu verbessern.