11. Januar, 2025

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Enbridge plant Kapazitätsausbau für US-Ölpipelines: Chancen und Herausforderungen

Enbridge plant Kapazitätsausbau für US-Ölpipelines: Chancen und Herausforderungen

Der kanadische Pipelinebetreiber Enbridge sieht großes Potenzial in der Steigerung der Transportkapazitäten seines Öl-Pipelinesystems in den USA, insbesondere mit Blick auf die bevorstehende Regierung von Donald Trump. Durch die Optimierung bestehender Systeme, etwa mittels Schleifen von Pipelineabschnitten und drag-reduzierenden Mitteln, könnten in den kommenden zwei bis drei Jahren täglich mehrere hunderttausend Barrel Öl mehr transportiert werden, so der CEO Greg Ebel. Der Fokus des Ausbaus liegt auf der Erhöhung der Ölflüsse aus den Regionen Rockies und Bakken zu Raffinerien im Mittleren Westen und an der Golfküste. Diese Pläne gehen einher mit Enbridges Initiative, mehr kanadisches Öl aus Alberta in die USA zu transportieren. Ebel betont, dass ein Pipelineausbau in Nordamerika gut zu einer US-Regierung passen würde, die bestrebt ist, ihre Energie-Macht global zu projizieren. Dennoch bestehen Bedenken, dass mögliche Zölle auf kanadische Waren die Expansion des eng vernetzten Öl-Systems in Nordamerika behindern könnten. Besonderes Augenmerk legt Enbridge auf die Fertigstellung der Line-5-Pipeline, einschließlich eines umstrittenen Tunnels unter den Großen Seen, dessen Umsetzung in Michigan bisher auf Widerstand stößt. Ebel sieht dies als bedeutende Gelegenheit, die im Einklang mit der strategischen Zielsetzung der amerikanischen Energieüberlegenheit steht. Gleichzeitig bereitet sich Enbridge auf unterschiedliche Szenarien vor und wird seine Dienste in jedem Fall aufrechterhalten, unabhängig von den Entscheidungen der Regierung hinsichtlich der Zölle auf kanadisches Öl und Erdgas.