Der kanadische Pipeline-Betreiber Enbridge zeigt erneut Interesse an finanziellen Partnerschaften mit indigenen Gemeinschaften. In einem kürzlich versendeten Schreiben lädt das Unternehmen zu einem Treffen am 20. November in Edmonton, Alberta, ein. Der Fokus liegt auf der Diskussion über eine Kooperation, die an den Erfolg des im letzten Jahr gestarteten 'Projekt Rocket' anknüpfen soll, in dessen Rahmen Enbridge einen 12%igen Anteil an sieben Pipelines an First Nations und Métis in Alberta veräußerte.
Diese Zusammenarbeit hat maßgeblich dazu beigetragen, die Beziehungen zu indigenen Gruppen zu stärken und Umweltschutz- sowie rechtlichen Widerständen vorzubeugen. Das Schreiben, unterzeichnet von Colin Gruending, Präsident der Flüssigpipelines bei Enbridge, verzichtet jedoch auf Details zu den in Betracht kommenden Vermögenswerten.
Enbridge erkennt die Bedeutung solcher wirtschaftlicher Partnerschaften für die Versöhnung und die vollständige Teilhabe indigener Gruppen im Energiesektor an. Obwohl derzeit keine spezifischen Ankündigungen gemacht werden, hat das Unternehmen ein Finanzierungsmodell in Aussicht gestellt, das ohne Vorabinvestitionen der Gemeinschaften auskommen soll und auf 100% nicht rückzahlbare Fremdfinanzierung setzt. Unterstützend bietet Enbridge eine Pauschale zur Deckung der Teilnahme- und Reisekosten der indigenen Gruppen an.
Unterdessen versucht auch der Konkurrent TC Energy, eine ähnliche Partnerschaft anzustoßen. Eine geplante Transaktion, bei der 5,3% des NGTL-Systems und der Foothills Pipeline an indigene Investoren gehen sollten, wird jedoch durch finanzielle Hürden verzögert.