In Teheran haben diplomatische Aktivitäten eine neue Stufe erreicht, denn der Emir von Katar, Scheich Tamim Bin Hamad al-Thani, ist für einen Staatsbesuch eingetroffen. Ursprünglich auf Einladung von Präsident Massud Peseschkian, stehen auch Gespräche mit Irans oberstem Führer, Ajatollah Ali Chamenei, auf dem Programm. Hauptthema der Gespräche soll die Intensivierung der bilateralen Beziehungen zwischen Katar und Iran sein, wie die iranische Nachrichtenagentur Irna berichtet. Die geopolitische Dynamik erhält so neuen Auftrieb, denn Katar hat in der Vergangenheit als Vermittler im heiklen Verhältnis zwischen dem Iran und den USA fungiert. Einige Beobachter erwarten daher, dass der emiratische Staatsbesuch möglicherweise dazu genutzt wird, eine Botschaft von US-Präsident Donald Trump nach Teheran zu überbringen. Irans Außenminister Abbas Araghtschi hat sich jedoch nicht eindeutig zu der möglichen Vermittlerrolle geäußert. Die wirtschaftliche Lage im Iran ist angespannt. Die Wirtschaftskrise, tief verknüpft mit den Sanktionen des Westens aufgrund des umstrittenen iranischen Atomprogramms, hat die nationale Währung Rial auf ein Allzeittief geführt. Laut Finanzexperten könnte eine Wiederaufnahme der Atomverhandlungen mit den USA Linderung verschaffen. Interessanterweise hat Präsident Trump kürzlich wieder Gesprächsbereitschaft signalisiert, doch Irans Staatsoberhaupt Ali Chamenei, bekannt für sein mit Bedacht gewähltes Handeln in strategischen Fragen, hat diesbezüglich vorerst die Türen zugeschlagen. Die Frustration über den einseitigen Ausstieg der USA im Jahr 2018 aus dem Wiener Atompakt bleibt spürbar. Der Pakt, der das Atomprogramm des Iran einschränken sollte, ist seitdem auf Eis gelegt, da auch Iran sich nicht mehr an die Vereinbarungen gebunden fühlt.
Politik
Emir von Katar besucht Teheran: Hoffnung auf neue diplomatische Impulse
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