Der brasilianische Flugzeughersteller Embraer plant, zur Unterstützung des steigenden Absatzes seines Militärtransportflugzeugs C-390 Millennium in Europa, ein Büro auf dem Kontinent zu eröffnen. Dieses Vorhaben betont den Aufwärtstrend der Maschine in der Region. Länder wie Tschechien, Österreich, die Niederlande und Schweden haben sich jüngst für den Erwerb des C-390 entschieden, während Portugal und Ungarn bereits mit dessen Einsatz begonnen haben.
Laut Bosco da Costa Junior, Chef der Verteidigungssparte von Embraer, ist Portugal der favorisierte Standort für das neue Büro. Seit 2019 hat Portugal als erstes europäisches NATO-Mitglied eine Bestellung für die C-390 aufgegeben und das erste Flugzeug im vergangenen Jahr erhalten. Es wird erwartet, dass Portugal bald auch Bestellungen für Embraers leichtes Angriffsflugzeug A-29 Super Tucano ausfüllen wird.
Nach Einschätzung von Embraer ist die Europäische Union ein zentraler Markt für den C-390, neben Indien, Saudi-Arabien und den USA. Kürzlich hat Schweden Verhandlungen über die Einführung der C-390 begonnen, um die alternde Flotte von Lockheed Martins C-130 Hercules zu ersetzen. Costa betonte, dass das geplante Büro Embraer Defence & Security als europäischen Akteur etablieren soll und alle erforderlichen NATO-Sicherheitsfreigaben erhalten wird.
Der Ausbau der internationalen Präsenz durch gesteigerte Verkäufe des C-390 ist ein Hauptziel der Verteidigungssparte von Embraer, insbesondere durch die Gewinnung weiterer NATO-Aufträge. Costa unterstrich die strategische Bedeutung dieser Maßnahmen zur Steigerung des europäischen Anteils an den Embraer-Produkten. Europa macht derzeit 14% des insgesamt adressierbaren Marktes für die C-390 aus und folgt damit auf Asien-Pazifik (34%) und den Nahen Osten (32%).