28. Februar, 2025

Pharma

EMA gibt grünes Licht für Alzheimer-Medikament Lecanemab

EMA gibt grünes Licht für Alzheimer-Medikament Lecanemab

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat den Weg für das erste Alzheimer-Medikament in der EU frei gemacht, das sich direkt an den krankheitsbedingten Prozessen orientiert. Die Experten in Amsterdam bestätigen die Sicherheit des Antikörpers Lecanemab und empfehlen dessen Zulassung zur Behandlung von frühen Stadien der Alzheimer-Krankheit mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen oder leichter Demenz.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Therapien, die lediglich Symptome behandeln, greift Lecanemab Amyloid-Ablagerungen im Gehirn an und kann so das Fortschreiten der Krankheit verzögern - allerdings nur minimal und für einen kleinen Teil der Patienten. Trotz einer vorigen Ablehnung hatte die EMA im November 2022 bereits eine Zulassung empfohlen, welche die EU-Kommission dann aber zur erneuten Überprüfung anregte.

Die Hersteller, Eisai aus Japan und Biogen aus den USA, sehen sich nun bestärkt: Die Überprüfung durch die EMA zeigte, dass innerhalb einer spezifischen Patientenpopulation, die genetisch geringere Risiken trägt, der Nutzen des Medikaments die Risiken überwiegt. In den USA ist Lecanemab, dort als Leqembi bekannt, bereits seit Anfang 2023 auf dem Markt.

Etwa eine Million Menschen in Deutschland sind von Alzheimer betroffen, doch Lecanemab eignet sich nach den Untersuchungen nur für eine geringe Patientenzahl, schätzungsweise 20.000, die das passende genetische Profil aufweisen. Eine Heilung bietet das Präparat nicht, es bleibt also weiterhin die Hoffnung auf zukünftige Entwicklungen in der Alzheimer-Therapie.