21. November, 2024

Sport

EM 2024: Ein Tor für den Einzelhandel?

Wie die Fußball-Europameisterschaft den deutschen Einzelhandel beleben könnte – eine detaillierte Analyse der wirtschaftlichen Aussichten.

EM 2024: Ein Tor für den Einzelhandel?
Mit dem Anpfiff der Fußball-Europameisterschaft 2024 steigen die Hoffnungen der deutschen Einzelhändler auf einen Umsatzschub. Doch die neuesten Berichte dämpfen die Erwartungen.

In weniger als zwei Wochen beginnt die Fußball-Europameisterschaft 2024, ein Ereignis, das nicht nur Sportfans, sondern auch Einzelhändler in ganz Deutschland in Aufregung versetzt.

Mit dem Anstoß des Eröffnungsspiels zwischen Deutschland und Schottland in München am 14. Juni richtet sich das Augenmerk auf mögliche wirtschaftliche Impulse, die dieses Großevent dem Einzelhandel bringen könnte.

Stimmungsaufschwung vor dem Anpfiff

Aktuelle Daten des Münchner Ifo-Instituts zeichnen ein vorsichtig optimistisches Bild: Das Geschäftsklimabarometer für den Einzelhandel stieg im Mai leicht an, von minus 14,5 auf minus 13,3 Punkte.

Diese Verbesserung wird durch die Erwartung getragen, dass die EM speziell in bestimmten Segmenten wie Super- und Getränkemärkten sowie im Sportfachhandel einen merklichen Umsatzschub erzeugen könnte.

Patrick Höppner, ein Experte des Ifo-Instituts, betont jedoch, dass das Turnier insgesamt keine massiven Umsatzsprünge erwarten lässt, sondern eher punktuelle Belebungen.

Erwartungen der Branche

Trotz der zurückhaltenden Prognose des Ifo-Instituts, zeigt sich der Handelsverband Deutschland (HDE) optimistischer und rechnet mit einem zusätzlichen Umsatzvolumen von 3,8 Milliarden Euro durch das Turnier.

Diese Schätzung spiegelt die Hoffnung wider, dass die EM die Konsumstimmung in Deutschland, die derzeit noch gedämpft ist, schneller und stärker aufhellen könnte als bisher angenommen. Die Bundesbank teilt diese Einschätzung teilweise und sieht in der EM eine Chance zur Belebung des Konsumklimas, die über die direkten Umsätze hinausgehen könnte.

Branchenspezifische Entwicklungen

Ein Blick auf verschiedene Handelsbranchen zeigt ein gemischtes Bild: Während Bau- und Heimwerkermärkte, Fahrradhändler sowie der Lebensmitteleinzelhandel ihre Geschäftslage positiv bewerten, bleiben Unterhaltungselektronik und Möbelhäuser eher skeptisch.

Interessant ist auch die Preisentwicklung: Für Lebensmittel und Elektrotechnik wird ein weiterer Preisanstieg erwartet, während Produkte der Unterhaltungselektronik und Fahrräder möglicherweise günstiger werden.

Vorsichtiger Optimismus

Die Fußball-Europameisterschaft könnte somit mehr sein als nur ein sportliches Highlight. Für den deutschen Einzelhandel stellt sie eine willkommene Gelegenheit dar, die Umsätze in bestimmten Segmenten kurzfristig zu steigern und vielleicht sogar die allgemeine Konsumstimmung positiv zu beeinflussen.

Obwohl große Umsatzsprünge nicht erwartet werden, könnte die EM genau den Anstoß bieten, den der Einzelhandel in diesen herausfordernden Zeiten benötigt.