07. Oktober, 2024

Wirtschaft

ElringKlinger trennt sich von Töchtern: Strategieanpassung in Zeiten des Wandels

ElringKlinger trennt sich von Töchtern: Strategieanpassung in Zeiten des Wandels

Der traditionsreiche Automobilzulieferer ElringKlinger hat angekündigt, zwei seiner Tochtergesellschaften zu verkaufen, um mit der rasanten Transformation der Branche mitzuhalten. Der Konzern aus Schwaben sieht sich mit immer neuen Rahmenbedingungen und notwendigen hohen Investitionen konfrontiert, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu wahren. Im Zentrum dieser strategischen Neuausrichtung stehen Abschirmsysteme, die in Fahrzeugen als Hitzeschutz und zur Schalldämmung verwendet werden.

Im Kontext dieser Herausforderungen entschied sich ElringKlinger, seine Werke in Sevelen (Schweiz) und Buford (USA) an die Certina Group, eine Industrieholding aus Grünwald bei München, zu verkaufen. Die Transaktion soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Certina plant, sämtliche bestehenden Verpflichtungen der Standorte zu übernehmen und den Betrieb fortzuführen. Stillschweigen wurde über die Details der Vertragsverhandlung und den Kaufpreis vereinbart.

Die betroffenen Werke sind auf Produkte für Temperatur- und Akustikmanagement in Fahrzeugen spezialisiert und erzielten letztes Jahr einen Umsatz von rund 175 Millionen Euro bei einer Belegschaft von 650 Mitarbeitern. Thomas Jessulat, der Vorstandsvorsitzende von ElringKlinger, sieht diesen Verkauf als wesentlichen Schritt zur Schärfung des Konzernprofils und zur Anpassung der Produktpalette hinsichtlich ihres Zukunftspotenzials.

Aufgrund dieser Umstrukturierung hat ElringKlinger seine Finanzprognose für das laufende Jahr revidiert. Der Konzern erwartet nun statt eines leichten Wachstums einen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr. 2023 lag der Umsatz des Unternehmens bei 1,85 Milliarden Euro, mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern von über 100 Millionen Euro.