Elon Musk lässt nicht locker in seinem ambitionierten Bestreben, Tesla zum führenden Anbieter für selbstfahrende Autos zu machen. Bei der Präsentation aktueller Quartalszahlen kündigte er an, jährlich mindestens zwei Millionen der spezialisierten Robotaxi-Modelle 'Cybercab' zu produzieren – mit einem möglichen Anstieg auf vier Millionen. Diese Schätzungen seien laut Musk die „bestmöglichen“. Zudem sollen alle aktuellen Tesla-Modelle über die Fähigkeit zum autonomen Fahren verfügen.
Musk bekräftigte, dass die Massenproduktion des Robotaxis bis 2026 erfolgen solle, trotz wiederholter Versprechungen seit 2016. Die 'Autopilot'-Software von Tesla bleibt jedoch ein Fahrassistenzsystem, bei dem der Fahrer wachsam bleiben muss. Anderswo hat Waymo, eine Schwesterfirma von Google, bereits Fortschritte erzielt und betreibt in vier US-Städten mehr als 100.000 Fahrten pro Woche ohne menschlichen Fahrer. Diese Fahrzeuge bewegen sich jedoch im hochpreisigen Segment mit Zusatztechnologie von über 100.000 Dollar.
Ein entscheidender Unterschied in Musks Ansatz besteht darin, den Fokus auf kostengünstigere Kamera-Technologie statt teurerer Laser-Radare zu legen, was einen erheblichen Kostenvorteil verschaffen könnte. Ein interner Test automatisierter Fahrdienste mit Sicherheitsfahrern läuft bereits im Silicon Valley. Diese Neuigkeiten begeisterten die Investoren, sodass die Tesla-Aktie am Donnerstag im frühen US-Handel zeitweise um über 17 Prozent zulegte.
Musk stellte jüngst bei einer Ausstellung in Hollywood einen Prototyp des „Cybercab“ vor, der weder Lenkrad noch Pedale hatte. Eine breite Straßenzulassung stellt jedoch eine regulatorische Herausforderung dar, da die Vorschriften in den USA variieren. Musks Unterstützung für Donald Trump könnte hier eine Rolle spielen, sollte dieser bei einem Wahlsieg eine landesweite Regelung für autonome Fahrzeuge schaffen.
Im Jahr 2025 plant Musk auch ein erschwinglicheres Tesla-Modell einzuführen, was das Absatzwachstum im kommenden Jahr um 20 bis 30 Prozent steigern könnte – vorausgesetzt, es gibt keine ökonomischen Schocks. Im vergangenen Quartal sind die Auslieferungen um sechs Prozent gestiegen. Der 'Cybertruck' rangiert nun auf Platz drei der in den USA verkauften Elektrofahrzeuge, wobei genaue Zahlen fehlen.
Trotz eines Umsatzwachstums von acht Prozent auf 25,2 Milliarden Dollar verfehlte Tesla die Markterwartungen knapp. Der reine Automobilumsatz stieg um zwei Prozent. Der Nettogewinn von Tesla legte im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 2,17 Milliarden Dollar zu, was die Gewinnprognosen pro Aktie deutlich übertraf.