Bitcoin hat 2024 einen Höhenflug erlebt. Die Genehmigung von Spot-ETFs in den USA, das vierte Halving und die Euphorie um Donald Trumps Wahlsieg haben die Digitalwährung auf über 100.000 US-Dollar katapultiert.
Doch nun sorgt Elon Musk für Verunsicherung: In einem Beitrag auf X (ehemals Twitter) deutete er an, dass Bitcoin bei sinkender Inflation unter Druck geraten könnte.
Trumps Krypto-Offensive und Musks neue Rolle
Mit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus setzte eine neue Ära der US-Kryptopolitik ein. Der neue Präsident inszenierte sich als Befürworter digitaler Währungen und besetzte Schlüsselpositionen mit kryptoaffinen Persönlichkeiten.
Auch Elon Musk spielt eine zentrale Rolle: Er wurde zum Leiter des neu geschaffenen "Department of Government Efficiency" (D.O.G.E.) ernannt – eine ironische Anspielung auf den Meme-Coin Dogecoin, den Musk seit Jahren unterstützt.
Dogecoin selbst profitierte enorm von Musks Engagement und legte 2024 um über 250 % zu – weit mehr als Bitcoin, der um rund 115 % zulegte. Die Hoffnung vieler Anleger: Ein krypto-freundliches Klima in Washington könnte den Markt weiter beflügeln.
Doch Musk bremste nun die Euphorie und warnte, dass eine nachhaltige Inflationsbekämpfung den Bitcoin-Kurs unter Druck setzen könnte. In einem X-Post erklärte er:
„Wenn die Dollar-Inflation gelöst ist, wird der Preis in Dollar für den Kauf von Kryptowährungen tatsächlich sinken, wenn alle anderen Dinge gleich bleiben. Was zählt, ist das Verhältnis von Dollar zu Krypto.“
Inflation als Treiber – und Risikofaktor für Bitcoin?
Musk spielt damit auf eine grundlegende Dynamik an: In den vergangenen Jahren galt Bitcoin als „digitales Gold“ und Inflationsschutz.
Die massive Geldmengenausweitung der Zentralbanken während der Corona-Pandemie hatte Anleger in Kryptowährungen getrieben, da sie den Wertverlust des US-Dollars fürchteten.
Nun jedoch ändert sich die Lage: Die US-Notenbank Fed hat die Zinsen drastisch erhöht, um die Inflation einzudämmen. Laut Forbes lag die US-Verschuldung Anfang 2024 bei 34 Billionen Dollar – ein Risiko für die gesamte Wirtschaft.
Sollten die Bemühungen der Fed und des neuen D.O.G.E.-Ministeriums unter Musk tatsächlich Wirkung zeigen und die Inflation nachhaltig sinken, könnte das den spekulativen Kapitalfluss in Bitcoin abschwächen.
Was bedeutet das für Bitcoin & Co.?
Die große Frage: Hat Musk recht? Wird ein stabiler US-Dollar die Nachfrage nach Kryptowährungen reduzieren? Historisch gesehen profitierte Bitcoin in Zeiten hoher Inflation – doch der Markt ist komplexer geworden.
Die zunehmende institutionelle Akzeptanz durch Spot-ETFs könnte Bitcoin eine neue Dynamik verleihen und ihn unabhängiger von makroökonomischen Entwicklungen machen.
Zudem bleibt abzuwarten, ob Musk seine Einschätzung als reine Analyse oder als strategisches Manöver sieht. In der Vergangenheit hat er mit seinen Aussagen den Kryptomarkt massiv beeinflusst – sei es durch Tweets über Dogecoin oder durch den plötzlichen Stopp von Bitcoin-Zahlungen bei Tesla.
Während Bitcoin-Fans auf eine Fortsetzung der Rallye hoffen, bleibt Musks Warnung ein ernstzunehmender Faktor. Sollte sich die US-Wirtschaft stabilisieren und die Inflation weiter sinken, könnten Bitcoin und andere Kryptowährungen einen Korrekturmodus einleiten.
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