Elon Musk, bekannt als der reichste Mann der USA, wird von vielen – darunter auch der designierte Präsident Donald Trump – als meisterhafter Kostenreduktionsexperte gefeiert. Trump hat Musk zusammen mit Vivek Ramaswamy beauftragt, Pläne zur drastischen Senkung der Ausgaben der Bundesregierung zu entwickeln. Doch ein Blick auf das Schicksal von X, ehemals bekannt als Twitter, wirft ein kritisches Licht auf Musks Herangehensweise. Seit dem Erwerb der Plattform vor zwei Jahren, bei dem er 80 % der Belegschaft entließ, erweist sich sein Kostensenkungskreuzzug als ein finanzielles Desaster für ihn und seine 19 Mitinvestoren. Bisher wurde dieses Desaster nicht ausreichend gewürdigt. Nach den derzeit verfügbaren Zahlen belaufen sich die Verluste von Musk und seinen Mitinvestoren bei der Twitter-Übernahme auf mehr als 25 Milliarden US-Dollar. Diese Schätzung ist möglich, da unter den Investoren auch die Fidelity-Gruppe ist, die ihre Beteiligungen zu Marktwerten bewerten muss. Laut Fidelitys Finanzberichten fiel der Wert seiner Anteile an X nach der Übernahme um nahezu 80 %. Ein anschauliches Beispiel liefert der Fidelity Contrafund (FCNTX). Er bewertete seinen Anteil an X im Oktober 2022 mit 53.469.000 USD, doch bis zum 30. September war dieser Wert auf lediglich 11.383.550 USD gesunken – ein Verlust von 78,7 %. Insgesamt handelte es sich um ein 46,5 Milliarden Dollar schweres Geschäft, bei dem 33 Milliarden von Musk und Co. aufgebracht wurden und 13,5 Milliarden durch X aufgenommen wurden. Ein ähnlicher Wertverlust würde demnach bedeuten, dass Musk und seine Mitinvestoren rund 26 Milliarden USD verloren haben, wobei Musk selbst etwa 20,4 Milliarden USD zu tragen hat. Obwohl der Personalabbau um 80 % nicht direkt als Ursache der Verluste belegt werden kann, wirft der drastische Wertverlust von X dennoch die Frage auf, wie vertrauenswürdig Musk im Hinblick auf die Senkung der Staatsausgaben sein könnte, ohne großen Schaden anzurichten.