23. Oktober, 2024

Politik

Elon Musk und die umstrittene Trump-Lotterie: Ein fragwürdiges Manöver?

Elon Musk und die umstrittene Trump-Lotterie: Ein fragwürdiges Manöver?

Der Einfluss von Elon Musk auf den bevorstehenden Wahlkampf in den USA zieht immer mehr Aufmerksamkeit auf sich. Sein jüngster Vorstoß, Wähler mit einer Lotterie zu locken, um ihre Unterstützung für Donald Trump zu gewinnen, wirft rechtliche Fragen auf und wird als bedenklich für die Demokratie empfunden. Unser Wahlprognosemodell sieht Trump nun zum ersten Mal seit August in Führung. In einem derart knappen Rennen kann vieles den Ausschlag geben, und Musks Aktion könnte sich als entscheidend erweisen.

Die Beweggründe von Musk sind vielfältig. Während seine Firmen Elektrofahrzeuge herstellen, hält Trump an Plänen fest, ausländische Autos hoch zu besteuern, was Detroits Autobauer von der Produktion solcher Fahrzeuge abhalten könnte. Trumps Sieg könnte Tesla stärken, insbesondere angesichts der kürzlich enttäuschenden Produkteinführungen. Musks kontroverse Ansichten zu Themen wie Einwanderung und demografischem Wandel tragen ebenfalls zur Komplexität bei.

Das Konzept seiner Lotterie ist simpel: Wähler in Swing States sollen eine Petition für den Ersten und Zweiten Verfassungszusatz unterzeichnen und erhalten so eine Chance, an einer täglichen Lotterie von einer Million Dollar teilzunehmen, finanziert von Musk. Ziel ist es, bisher nicht registrierte Wähler zu mobilisieren. Obgleich das Wählen für Trump optional ist, deutet die Nähe von Musk zu Trump darauf hin, wer profitieren soll.

Rechtlich bewegt sich Musk in einer Grauzone. Das amerikanische Wahlrecht verbietet Stimmenkauf, sei es durch Bargeld oder andere Anreize. Doch was genau als illegal gilt, bleibt unklar. Sollte Trumps Kampagne Erfolg haben, könnte dieser Rechtsstreit passé sein. Ein gut ausgestattetes Team könnte theoretisch argumentieren, dass diese Aktion durch den ersten Verfassungszusatz geschützt sei – ein Szenario, das den Reichen und Einflussreichen neue Möglichkeiten eröffnet.

Politischer Stimmenkauf war einst in den USA weit verbreitet, oft in Form von Alkohol. Reformen hatten diese Praktiken nahezu beseitigt, doch Musks Vorgehen erinnert an vergangene Zeiten. Die Deregulierung der Wahlkampffinanzierung durch den Obersten Gerichtshof in den letzten Jahrzehnten geschah im Vertrauen darauf, dass der Stimmenkauf der Vergangenheit angehört. Musks Ansatz könnte hier Nachahmer finden. Muss es wirklich eine größere Beteiligung von Milliardären am Wahlergebnis geben?