10. Januar, 2025

Politik

Elon Musk und Alice Weidel: Eine ungewöhnliche Allianz im Rampenlicht

Elon Musk und Alice Weidel: Eine ungewöhnliche Allianz im Rampenlicht

Elon Musk hat erneut für Aufsehen gesorgt, indem er die Co-Vorsitzende der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD), Alice Weidel, auf seiner Social-Media-Plattform X zu einer Diskussion einlud. Im Verlauf des Gesprächs, das Themen wie Adolf Hitler, Donald Trump und die Existenz von Außerirdischen streifte, äußerte sich der Tech-Milliardär lobend über Weidel und empfahl den Deutschen, die AfD bei den kommenden Wahlen im Februar zu unterstützen.

Musk beschrieb Weidel als "sehr vernünftig" und betonte, dass ihr Gespräch "nichts Empörendes" vorschlage, sondern sich um "gesunden Menschenverstand" drehe. Rund 200.000 Nutzer verfolgten die 75-minütige Live-Übertragung, die irreführend als ein Gespräch mit der "führenden Kandidatin für das Amt der deutschen Kanzlerin" angekündigt wurde.

Die AfD, deren Teile vom deutschen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft werden, liegt derzeit bei etwa 19 Prozent in den Umfragen. Damit könnte sie bei den nächsten Wahlen den zweiten Platz erreichen und damit ihr bestes Ergebnis auf nationaler Ebene erzielen. Doch etablierte Meinungsforschungsinstitute sehen Friedrich Merz und die Christlich Demokratische Union (CDU) mit rund 31 Prozent weiterhin in Führung.

Während des Gesprächs bedankte sich Weidel mehrfach bei Musk für die Möglichkeit, ungestört sprechen zu können. Sie nutzte die Gelegenheit, um ihre Partei als "konservativ-libertär" darzustellen, obwohl sie u.a. Massendeporationen gefordert hat. Musk lud Weidel ein, sich gegen Vergleiche mit den Nationalsozialisten zu wehren, was zu einer Diskussion führte, dass Hitler nicht rechts-, sondern sozialistisch gewesen sei – eine Meinung, die von Historikern entschieden zurückgewiesen wird.

Musk nahm mit seiner Unterstützung für die AfD auf ungewöhnliche Weise Einfluss auf die deutsche Wahlkampagne. Dies beunruhigte nicht nur die etablierten Parteien in Deutschland, sondern löste auch in Brüssel Bedenken hinsichtlich einer möglichen Verletzung der EU-Digitalregeln durch X und seinen Besitzer aus. Bundeskanzler Olaf Scholz reagierte auf Musks Einmischung gelassen und riet dazu, "cool zu bleiben". CDU-Politiker Merz hingegen sprach von einem beispiellosen "Fall von Wahlkampfintervention".

Im weiteren Verlauf des Gesprächs mit Musk sprach Weidel auch Themen wie Migration, Steuern und Atomkraft an und bat den Unternehmer, seine Ansichten zum Nahostkonflikt, Mars, sowie zur Existenz von Außerirdischen und seinem Glauben an Gott zu äußern. Zudem äußerte sie Verständnis für Trumps Behandlung durch deutsche Medien und Politiker und hofft auf seinen Beitrag zur Lösung des Ukraine-Konflikts.