Elon Musk hat in den vergangenen vier Tagen über 50 Mal öffentlich Präsident Nicolás Maduro aus Venezuela kritisiert. Mit Aussagen wie "Schande über Diktator Maduro" und Vorwürfen über massiven Wahlbetrug meldete sich der Tesla- und SpaceX-Chef insbesondere via X zu Wort. Musk ging sogar so weit, Maduro mit einem Esel zu vergleichen und bereit zu sein, den autokratischen Führer in einem Faustkampf herauszufordern.
Diese Angriffe sind Teil von Musks allgemeiner Ablehnung sozialistischer und linkslastiger Ideale, die er für den wirtschaftlichen Niedergang Venezuelas verantwortlich macht. Musk, der auch den ehemaligen US-Präsidenten Donald J. Trump unterstützt, warnte, dass auch die Vereinigten Staaten das wirtschaftliche Schicksal Venezuelas teilen könnten, falls die Wähler die Demokratische Partei wählen.
Laut Eugenia Mitchelstein, Professorin an der Universität von San Andrés in Buenos Aires, nutzt Musk die Diskussionen rund um die venezolanische Wahl, um seine politische Einstellung zu untermauern und sich als Verfechter von Recht und Ordnung sowie rechten Ideologien zu präsentieren. Dies sei bereits eine bewährte Praxis des Milliardärs, der in der Vergangenheit Sympathien für konservative Politiker wie Jair Bolsonaro und Javier Milei geäußert hat.
Während die USA und andere Länder die Wahlergebnisse in Venezuela angefochten haben, und Augenzeugen von Einschüchterungstaktiken berichteten, reagierte Maduro auf Musks Attacken, indem er ihn als "Mörder" bezeichnete und beschuldigte, Proteste in Venezuela zu finanzieren. Dies stellt eine Strategie dar, die sein Vorgänger Hugo Chávez ebenfalls anwandte, indem er US-Diplomaten und Regierungsvertreter öffentlich verurteilte, um seine Basis zu mobilisieren.
Musk hat wenig finanzielle Risiken bei seinen Äußerungen gegenüber Maduro. Tesla hat in Venezuela keine Produktionsstätten oder Geschäfte, und auch SpaceX’s Starlink-Dienst ist nicht offiziell verfügbar. Auf X folgen Maduro 4,8 Millionen Menschen, jedoch ohne das graue Häkchen, das normalerweise für Regierungsvertreter reserviert ist.
In der Hitze der venezolanischen Wahldebatte haben die beiden Protagonisten somit einen verbalen Schlagabtausch geliefert, der durchaus unterhaltsam ist. Am Dienstag forderte Maduro Musk öffentlich zum Kampf heraus, und Musk stimmte am Mittwoch zu. Sollte Maduro verlieren, so Musk, müsse der "Diktator" zurücktreten. Ob dieser Kampf jemals stattfinden wird, bleibt abzuwarten.