Die US-Börsenaufsicht SEC hat den nächsten rechtlichen Vorstoß gegen Tesla-CEO und X-Eigentümer Elon Musk unternommen. Diesmal wird dem Multimilliardär vorgeworfen, Aktionäre von Twitter im Rahmen seiner Übernahmepläne im Jahr 2022 getäuscht zu haben. Laut einer in Washington, D.C. eingereichten Klage war Musk verpflichtet, der SEC den Ankauf von mehr als 5% der Twitter-Aktien im März 2022 binnen zehn Tagen mitzuteilen, um Anlegern Informationen für ihre Investitionsentscheidungen zu bieten. Er verpasste die Frist jedoch, was ihm ermöglichte, die Aktien zu einem deutlich niedrigeren Preis zu erwerben. Die verspätete Meldung ließ die Twitter-Aktienkurse künstlich niedrig erscheinen und führte zu einem Gewinn von mindestens 150 Millionen Dollar für Musk. Einen Tag nach der verspäteten Einreichung, am 5. April, änderte er seinen Status zu einem aktiven Investor, was dann zu einem sprunghaften Anstieg des Aktienkurses um 27% führte. Diese neuen Anschuldigungen gegen Musk fallen in die letzten Tage der Leitung von SEC-Vorsitzendem Gary Gensler, der die Untersuchungen einleitete. Genslers Amtszeit endet am 20. Januar und seine Nachfolge könnte die Richtung der Verfahren gegen Musk beeinflussen. Zusätzlich zur SEC-Klage läuft eine Aktionärsklage vor dem Bundesgericht in New York, bei der ebenfalls Musk wegen irreführender Berichterstattung beschuldigt wird. Musk selbst bezeichnete seine späte Meldung als „Fehler“ und seine rechtliche Vertretung weist die Vorwürfe der Wertpapieraufsicht vehement zurück. Die SEC fordert die Rückzahlung der laut Beschwerde unrechtmäßig erzielten Gewinne sowie die Verhängung zivilrechtlicher Strafen.