07. November, 2024

Politik

Elon Musk: Der Unternehmer im politischen Aufwind

Elon Musk: Der Unternehmer im politischen Aufwind

Elon Musk begeistert seine Anhänger mit seiner zunehmenden Macht, insbesondere jene, die staatliche Regulierung als Hindernis für seine technologischen Ambitionen sehen. Einer seiner prominenten Unterstützer, der Risikokapitalgeber Shervin Pishevar, der in SpaceX investiert hat, schwärmt von Musks Fähigkeit, die USA wie ein Startup zu führen. Der unermüdliche Antrieb zur Deregulierung könnte SpaceX bei seinen Marsmissionen erheblich beschleunigen.

Pishevar ist überzeugt, dass es keinen größeren Unternehmer in der amerikanischen Geschichte als Musk gibt. Diese Begeisterung für Musk strahlt über seine Technologieunternehmen hinaus, insbesondere da Musk nach politischen Rückschlägen in der Biden-Ära Trump unterstützt. Ein Beispiel hierfür ist das EV-Summit im August 2021, zu dem Tesla trotz seiner Führungsrolle im Elektrofahrzeugmarkt nicht eingeladen wurde.

Für Tesla hängt vieles von den regulatorischen Entscheidungen eines möglichen zweiten Trump-Mandats ab. Demokratische Regierungen haben traditionell pro-EV-Politiken unterstützt, während Musk nun, trotz der historischen Ablehnung der Republikaner, Schutz für seine Wasserkopfairbags finden könnte. Auch die Pläne für autonome Fahrzeuge und Robotaxis, sowie das rechtliche Umfeld für sein KI-Startup xAI könnten von Musks Einfluss profitieren.

Musk plant, bis zum nächsten Jahr fahrerlose Teslas in Kalifornien und Texas einzuführen und bis 2026 ein vollautonomes Fahrzeug zu produzieren. Diese Entwicklungen erfordern jedoch eine bundesweite regulatorische Genehmigung, die derzeit durch uneinheitliche Bundesstaatenregelungen erschwert wird. Musk selbst bemängelte in einem kürzlichen Tesla-Gewinnanruf die Bürokratie und forderte einen einheitlichen Prozess.

Trotz seiner Kritik an der Bürokratie steht Musk mit SpaceX weltweit an vorderster Front bei staatlich finanzierten Raketenstarts. Gleichzeitig erzielt Tesla jährlich fast zwei Millionen stark subventionierte EV-Verkäufe. Nach Trumps Wiederwahl verzeichneten die Tesla-Aktien einen Anstieg von 15 %.

Doch Musks Ambitionen gehen noch weiter. Bei Neuralink, seinem Gehirn-Implantat-Startup, beschwert sich Musk über langsame FDA-Zulassungsverfahren. Ein erhoffter Einfluss in der Trump-Ära könnte diese Hürden abbauen. Sechs Quellen aus dem Musk-Umfeld sagen, dass seine Firmen bereits von gelockerten regulatorischen Vorschriften profitieren, während sein politischer Einfluss wächst.

Beispielsweise arbeitet SpaceX eng mit NASA zusammen, die sich auf Musks Fachwissen verlässt. Eine Reuters-Untersuchung ergab jedoch Sicherheitsverletzungen und hohe Verletzungsraten bei SpaceX, während größere regulatorische Maßnahmen ausblieben. Trotzdem lehnt Musk Regierungsversuche ab, seinen Vorstoß mit Geschwindigkeitsüberschreitungen in Einklang zu bringen, und kritisiert die Bürokratie als hindernisreich.

Ein ehemaliger SpaceX-Vertreter warnt indes vor den Gefahren einer laxen Aufsicht in der gefährlichen Raumfahrtbranche. Ein Missmanagement könnte die Branche um ein Jahrzehnt zurückwerfen.