Caroline Ellison, ehemalige CEO von Alameda Research, steht kurz vor ihrer Urteilsverkündung im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch von FTX. Marc Litt, einstiger Ankläger im Fall Bernie Madoff, geht davon aus, dass Ellison keine Gefängnisstrafe erhalten wird. Ellison bekannte sich im Jahr 2022 schuldig und kooperierte intensiv mit den Behörden im Verfahren gegen Sam Bankman-Fried, der zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde.
Die Rolle Ellisons als Kronzeugin wird von der Staatsanwaltschaft als außerordentlich bedeutend bewertet. Laut Litt ist es daher unwahrscheinlich, dass Richter Kaplan sie zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. „Wenn sie auch nur einen Tag Haft bekäme, würde ich vom Stuhl fallen,“ äußerte Litt gegenüber Coinage.
Auf der Wettplattform Polymarket sehen die Chancen allerdings anders aus. Vor Veröffentlichung der Aussagen Litts lag die Wahrscheinlichkeit für eine Haftstrafe bei 45%. Litt hingegen glaubt fest daran, dass Ellison aufgrund ihrer umfassenden Unterstützung für die Behörden keine Gefängnisstrafe antreten muss.
Die Staatsanwälte betonten die „außergewöhnliche“ Kooperation Ellisons in einem 14-seitigen Memorandum. Darin wurde auch erwähnt, dass sie mutmaßlichen Zeugenmanipulationen durch Bankman-Fried ausgesetzt war, die zu seiner Inhaftierung vor dem Prozess führten.
Litt geht davon aus, dass Richter Kaplan ihre Kooperation stark berücksichtigen wird, besonders im Kontrast zu den Handlungen Bankman-Frieds nach dem FTX-Zusammenbruch. „Realistisch gesehen liegen die Chancen bei null bis einem Jahr, aber ich denke nicht, dass überhaupt eine Haftstrafe im Raum steht,“ so Litt.
Bankman-Frieds Verteidiger haben unterdessen Berufung eingelegt, um einen neuen Prozess vor einem anderen Richter zu erzwingen. Richter Kaplan wird voraussichtlich Ellisons ehrliches Verhalten betonen und dies als Grund anführen, sie von einer Haftstrafe zu verschonen.
Caroline Ellison wird am Dienstag vor Gericht erscheinen.