19. September, 2024

Wirtschaft

Elliott drängt auf Führungswechsel bei Southwest Airlines

Elliott drängt auf Führungswechsel bei Southwest Airlines

Der aktivistische Investor Elliott Investment Management setzt Southwest Airlines unter Druck, das Ruder in der Führungsetage zu übernehmen, so ein Memo einer der wichtigsten Gewerkschaften der Airline. Trotz der Ankündigung bedeutender Änderungen im Vorstand bekräftigte Elliott seinen Wunsch, CEO Robert Jordan zu ersetzen.

Mit einem Anteil von 10 Prozent der Southwest-Stammaktien traf sich Elliott am 12. September mit der Aircraft Mechanics Fraternal Association, die rund 3.000 Mechaniker der in Dallas ansässigen Fluggesellschaft vertritt. In dem Memo heißt es, Elliott sehe eine Umstrukturierung von Southwest ohne Jordan als CEO vor und dränge auf ein früheres Ausscheiden von Executive Chairman Gary Kelly.

Nur zwei Tage zuvor hatte Southwest angekündigt, dass sechs Direktoren im November zurücktreten würden und Kelly nächstes Jahr in den Ruhestand gehe, jedoch weiter zu Jordan stehe. Elliott hat mittlerweile genügend Aktien, um eine Sonderversammlung einzuberufen und weitere Schritte zur Umgestaltung des Vorstands sowie des Managements einzuleiten.

Im August identifizierte der Hedgefonds 10 Kandidaten für den 15-köpfigen Vorstand. In jüngsten Treffen mit anderen Investoren unterstrich Elliott erneut den Wunsch, Jordan zu ersetzen und Kellys Abgang zu beschleunigen. Der Hedgefonds wirft Jordan und Kelly die aktuellen Probleme der Fluggesellschaft vor und bemüht sich, durch Treffen mit Gewerkschaften Unterstützung für seine Kampagne zu gewinnen.

Elliott enthielt sich eines Kommentars, lobte jedoch letzte Woche die geplanten Änderungen im Vorstand als "beispiellos" und hob die Bedeutung dieser Reformen hervor. Southwest hatte angekündigt, vier neue unabhängige Direktoren zu ernennen, möglicherweise einschließlich bis zu drei von Elliott vorgeschlagenen Kandidaten. Gleichzeitig bekräftigte die Airline ihr Vertrauen in Jordan.

Laut Southwest wird die Airline in den kommenden Wochen Pläne zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit, wie zusätzliche Beinfreiheit und Nachtflüge, vorstellen. Zudem beauftragte Elliott die Beratungsfirma Gephardt Group, um Southwests aktuelle Arbeitsbeziehungen zu prüfen.

Southwest Airlines scheint sich auf eine turbulente Phase vorzubereiten, während es versucht, sowohl Mitarbeiter als auch Investoren zu mobilisieren und gleichzeitig eine Einigung mit Elliott zu erreichen.