Elizabeth Warren, die US-Senatorin aus Massachusetts, hat in einem Schreiben an die Führungsspitze der Federal Reserve einen eindringlichen Appell gerichtet: Der Bitte von Wells Fargo, die seit 2018 bestehende Vermögensbeschränkung aufzuheben, solle eine Absage erteilt werden. Der Bank sei es untersagt, jenseits der Grenze von 1,95 Billionen Dollar zu wachsen.
Hintergrund der aktuellen Diskussion ist ein von Wells Fargo eingereichter Drittgutachterbericht über Neuerungen im Risikomanagement und den Kontrollmechanismen der Bank. Doch Warren kritisiert diesen Schritt scharf. Kurz vor der Einreichung hatte das Office of the Comptroller of the Currency eine umfassende Maßnahme gegen Wells Fargo ergriffen. Die Behörde bemängelte unter anderem Mängel im Risiko- und Geldwäschemanagement.
Senatorin Warren argumentiert, dass die Aufhebung der Vermögensbegrenzung auf Basis eines von Wells beauftragten Drittgutachtens, insbesondere in unmittelbarem Zusammenhang mit den jüngsten regulatorischen Maßnahmen, fatale Folgen für Verbraucher und die wirtschaftliche Stabilität haben könnte. Es wäre gleichsam ein Schlag ins Gesicht vergleichbarer Unternehmen, die sich korrekt verhalten.
Laut Bloomberg liege der Vermögensdeckel auf Wells Fargo seit 2018 bei 1,95 Billionen Dollar, und die Bankspitze meinte noch im letzten Jahr, dass diese Beschränkung wohl zumindest bis 2025 bestehen bleiben werde. Obwohl die Bank kein konkretes Zeitfenster nennen möchte, bleibt der Umstand, dass sie seit Jahren mit der Implementierung eines von der Fed geforderten Aktionsplans sowie der Bestellung eines Beobachters befasst ist.
Abschließend erinnert Warren Jerome Powell, den Vorsitzenden der Federal Reserve, an sein Versprechen von 2018, die Vermögensobergrenze nicht ohne eine Abstimmung des vollständigen Vorstands aufzuheben. Angesichts der aktuellen Umstände sei eine derartige Abstimmung jedoch verfrüht und könnte das falsche Signal senden, so Warren.