Die Anlegerstimmung hat sich seit der Veröffentlichung der Quartalszahlen von Eli Lilly am 30. Oktober merklich abgekühlt. Beobachter beobachten, dass die Aktien des Pharmariesen in Folge der Verkündung der Ergebnisse für das dritte Quartal mit einem Kursrückgang von bis zu 14% abgestraft wurden. Aktuell notiert der Kurs um 6% niedriger als noch vor der Veröffentlichung, und nähert sich damit seinem tiefsten Stand der letzten sechs Monate.
Ein genauerer Blick auf die Gründe für den Abverkauf enthüllt zwei wichtige Faktoren, die die Kursentwicklung maßgeblich beeinflussen. Erstens zeigten sich Investoren enttäuscht über die Ergebnisse von Lillys Medikamenten zur Diabetes- und Adipositasbehandlung, Mounjaro und Zepbound. Trotz ihrer Bedeutung als Umsatztreiber im Milliarden-Dollar-Bereich zeigt sich hier eine Schere zwischen Angebot und Nachfrage, die Anlass zur Sorge gibt. Diese Diskrepanz lässt Zweifel aufkommen, ob das Unternehmen in der Fertigung und Distribution seiner lukrativsten Produkte den richtigen Kurs fährt.
Zweitens eröffnen die begrenzten Produktionsressourcen Mitbewerbern die Gelegenheit, von durch Nachfrage verursachten Engpässen zu profitieren. Ein prominentes Beispiel ist das junge Telemedizin-Unternehmen Hims & Hers Health, das nicht von der FDA zugelassene, zusammengesetzte Versionen von gängigen Gewichtsverlustbehandlungen anbietet und sich dadurch Vorteile verschafft.
Trotz der Herausforderungen in der Lieferkette zeigt sich das Management von Lilly bestrebt, die Probleme direkt anzugehen und das Schiff in ihrem Gewichtsverlustgeschäft wieder auf Kurs zu bringen. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen an weiteren vielversprechenden Möglichkeiten, die das Potenzial haben, neue Dynamiken zu eröffnen.