Die neuesten Ergebnisse der Phase-III-Studie EMBER-3 von Eli Lilly wecken Hoffnung in der Behandlung von fortgeschrittenem Brustkrebs. Der oral verabreichte selektive Östrogenrezeptor-Degrader Imlunestrant konnte das Fortschreiten der Krankheit oder den Tod bei einer Teilgruppe der Patienten um 38 Prozent reduzieren. Der Fokus liegt dabei auf Patientinnen mit einer ESR1-Mutation, bei denen das progressionsfreie Überleben im Vergleich zur Standardtherapie signifikant verbessert wurde: 5,5 Monate mit Imlunestrant gegenüber 3,8 Monaten mit der herkömmlichen Therapie.
Trotz dieser vielversprechenden Ergebnisse zeigte die Studie keine statistisch signifikante Verbesserung bei allen eingeschlossenen Patientinnen. Die mediane progressionsfreie Überlebenszeit lag bei 5,6 Monaten für Imlunestrant gegenüber 5,5 Monaten mit der Standardbehandlung. Der zusätzliche Einsatz von Verzenio (Abemaciclib) in Kombination mit Imlunestrant erhöhte jedoch die Wirksamkeit merklich und senkte das Risiko der Progression oder des Todes um 43 Prozent im Vergleich zur Monotherapie.
Die im New England Journal of Medicine veröffentlichten Ergebnisse wurden auf dem San Antonio Breast Cancer Symposium vorgestellt. David Hyman, Chief Medical Officer bei Eli Lilly, betont das Potenzial von Imlunestrant als neue orale Endokrintherapie: Die bisherigen Rückmeldungen zur Wirksamkeit und Verträglichkeit zeigen vielversprechende Perspektiven. Auch Komal Jhaveri vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center sieht hierin eine mögliche Wende in der Therapie von Patientinnen mit CDK4/6-vorbehandeltem ER+, HER2- fortgeschrittenem Brustkrebs.
Der entscheidende Vorteil von Imlunestrant liegt in seiner oralen Verabreichung, die die unangenehmen Nebenwirkungen einer Injektion vermeidet. Dies ist besonders relevant, da viele Patientinnen über Schmerzen und Schwellungen bei der bisherigen Behandlung mit Fulvestrant klagen.