Die Bergbauindustrie der Elfenbeinküste erlebt aktuell einen bemerkenswerten Aufschwung. Angetrieben wird dieser sowohl durch ausländische Investitionen als auch durch die Erschließung neuer Vorkommen. Das westafrikanische Land, bekannt als weltweit größter Kakaoproduzent, sieht in den beachtlichen natürlichen Ressourcen, zu denen Öl, Gas und Gold gehören, eine Chance, die lokale Wirtschaft zu diversifizieren und nach vorne zu bringen.
Seit 2021 wurden allein drei neue Öl- und Gasvorkommen entdeckt, und die Goldproduktion hat sich im letzten Jahr vervierfacht im Vergleich zu den Zahlen von vor einem Jahrzehnt. Aber es sind nicht nur diese Schätze, die das Land aus dem Sockel hebt. Auch Eisen, Diamanten, Nickel, Mangan, Bauxit, Kupfer und jüngst entdeckte Coltanreserven stärken die wirtschaftliche Basis. Coltan ist von besonderem Interesse für die Herstellung elektronischer Geräte.
Nun plant die Regierung eine Überarbeitung des Bergbaugesetzes, um den Anteil und die Mitwirkung heimischer Unternehmen zu erhöhen. Die bislang geltende Gesetzgebung aus dem Jahr 2014 hatte vor allem darauf abgezielt, internationale Investitionen durch erweiterte Genehmigungen und ein transparentes Landregister zu fördern, wie Seydou Coulibaly, Generaldirektor der Minen, erklärt.
Obgleich Details des neuen Codes bislang spärlich sind, stehe im Fokus, so Coulibaly, die lokale Geschäftswelt und die Gemeinden stärker einzubinden, um die nationale Wirtschaft zu stützen. Der Bergbauminister, Mamadou Sangafowa Coulibaly, hebt hervor, dass Fairness bei der Wohlstandsverteilung nach Entdeckung der Vorkommen essenziell sei.
Der neue Kodex soll durch seine Attraktivität sowohl die heimische Beteiligung sichern als auch weiterhin ausländische Investoren anziehen, wie Cedric Sehe, Leiter des Förderunternehmens CAMP2E, anmerkt. Ziel sei es, vor allem nationale Banken einzubinden, ohne internationale Geldgeber zu vergraulen.
Die rechtliche Neuausrichtung im Bergbau schafft dem Land die Möglichkeit, von den großen Ressourcenfunden der letzten zehn Jahre umfassend zu profitieren. Allein die Genehmigungen im Bergbau haben sich von 29 auf fast das Dreifache erhöht, während die Explorationsgenehmigungen von 140 auf 189 gestiegen sind. Mit dem Wachstum im Sektor sieht sich die Bergbauindustrie heute in der Lage, zu vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts beizutragen, ein beachtlicher Sprung von den 1,5 Prozent, die vor einem Jahrzehnt verbucht wurden.
Gleichzeitig sind die Steuereinnahmen aus dem Bergbau auf 250 Milliarden CFA-Franc gestiegen, was einer zwanzigfachen Zunahme entspricht.