28. Oktober, 2024

Pharma

Elektronische Patientenakte: Digitalisierung nimmt Fahrt auf

Elektronische Patientenakte: Digitalisierung nimmt Fahrt auf

Der Startschuss für die flächendeckende Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) fällt auf weitgehend positive Resonanz. Bei den 75 Millionen gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland gibt es nur vereinzelt Vorbehalte. Laut Erhebungen der Deutschen Presse-Agentur zeigen die größten Versicherer - AOK, Techniker, Barmer und DAK - mit zusammengenommen über 50 Millionen Mitgliedern, dass die Widerspruchsquote minimal ist.

Seit Sommer läuft eine intensive Informationskampagne der Krankenkassen. Versicherte werden schriftlich über die bevorstehende Einführung der ePA ab Januar informiert und können Widerspruch einlegen. Die Zahlen sprechen dabei eine deutliche Sprache: Bei der AOK haben nur ein Prozent der rund 27 Millionen Versicherten Widerspruch eingelegt. Die Techniker Krankenkasse meldet ebenfalls eine geringe Widerspruchsquote im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

Die Barmer hat fast alle ihrer 8,6 Millionen Versicherten informiert, jedoch nur wenige Widersprüche verzeichnet. Die Quoten liegen deutlich unter den erwarteten 20 Prozent der Bundesregierung. Offizielle Zahlen zur Abschlussquote werden für Januar erwartet. Auch die DAK, mit ihren 5,5 Millionen Versicherten, verzeichnet nur ein Prozent an Widersprüchen und wertet dies als positives Zeichen des Vertrauens und der Informiertheit ihrer Mitglieder.

Für Doris Pfeiffer, Vorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, ist dies ein vielversprechendes Zwischenergebnis. Sie betont die Gelegenheit, durch die ePA die Gesundheitsversorgung signifikant zu verbessern. Am 15. Januar beginnt der Testbetrieb in Franken und Hamburg, bevor die deutschlandweite Nutzung ab März starten soll, trotz einiger Bedenken von Datenschützern.

Die ePA wird als digitaler Speicher dienen, der Informationen wie Befunde, Medikamentenpläne und Laborwerte bereithält, wobei die Patienten über eine App ihrer Krankenkasse die Kontrolle über den Zugriff behalten. Dieses System soll den Informationsaustausch vor allem bei Arztwechseln oder Notfällen erleichtern.