In der Welt der Technologie sorgt eine Personalentscheidung für Aufsehen: Apple hat angeblich sein Elektrofahrzeug-Projekt ad acta gelegt, ein Vorgang, der die rund 2000 betroffenen Mitarbeiter unerwartet traf. Laut namhaften Medienunternehmen wurde diese weitreichende Entscheidung in Apples Chefetage gefällt, nachdem zuvor bereits der Verwaltungsrat von Konzernchef Tim Cook und Projektleiter Kevin Lynch klare Antworten zu den wiederholten Richtungsänderungen und den milliardenschweren Investitionen eingefordert hatte.
Obwohl sich Apple nicht zu diesem Bericht geäußert hat, galt es lange als offenes Geheimnis, dass unter dem Codenamen "Titan" an einem der wohl am meisten antizipierten Projekte der jüngeren Unternehmensgeschichte gearbeitet wurde. Es wurden sogar Prototypen und verschiedene Bauteile entwickelt, während das Unternehmen gleichzeitig an seiner KI-Software sowie an Testfahrten mit umgebauten, selbstfahrenden Autos im Silicon Valley feilte.
Der technologieaffine Autokonzern hielt sich trotz langjähriger Spekulationen, etwa über den Kauf des Sportwagenherstellers McLaren oder die Entwicklung eines futuristischen Innenraums, stets bedeckt. Auch die potenzielle Preisspanne von 100.000 Dollar für ein Apple-Elektroauto konnte nicht für klare Verhältnisse sorgen. Vielmehr erschien der Absatzmarkt für Elektrofahrzeuge zuletzt verhalten, selbst bei Branchenprimus Tesla, der bisher keine Absatzprognose für das laufende Jahr abgab. Andere Schwergewichte der Autobranche wie Ford verlangsamten ihre Elektrofahrzeugproduktion angesichts steigender Nachfrage nach Benzin- und Hybridmodellen.
Einige der Entwickler des Auto-Teams von Apple sollen nun an Künstlicher Intelligenz und insbesondere generativer KI arbeiten, was ein Ausweichen auf einen Sektor darstellen könnte, in welchem Konkurrenten wie Microsoft mit Bündnissen, zum Beispiel mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI, bereits Fuß gefasst haben.
Trotz des Rückschlags für das Auto-Projekt bleibt Apple weiterhin im Automobilsektor präsent. Die Software Carplay erlaubt die Verbindung von iPhones mit Fahrzeugen, und es wird vermutet, dass Apple (sowie Google mit seinem äquivalenten Dienst Android Auto) weiterhin eine ernstzunehmende Konkurrenz für die digitalen Angebote der Autobauer darstellt – auch wenn zukünftige Elektromodelle von General Motors ohne Carplay und Android Auto auskommen müssen.