Die Umstellung auf Elektrofahrzeuge in Deutschland verläuft aktuell eher schleppend, wie eine neue Analyse der HUK Coburg offenbart. Seitdem die Bundesregierung die Kaufprämie für Elektroautos gestrichen hat, hat sich das Wachstum der E-Fahrzeugflotte merklich verlangsamt. Im letzten Quartal des vergangenen Jahres stieg der Anteil reiner Elektroautos nur um 0,1 Prozent, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als das Wachstum noch bei 0,2 Prozent lag.
Die ambitionierten Ziele der scheidenden Ampel-Koalition, bis 2030 15 Millionen vollelektrische Autos auf deutsche Straßen zu bringen, erscheinen in weite Ferne gerückt. Laut Kraftfahrt-Bundesamt waren im Oktober 2024 rund 1,6 Millionen Elektroautos zugelassen. Die Stornierung des Umweltbonus im Dezember 2023 aufgrund finanzieller Engpässe bremst den Fortschritt.
Die jüngste Ausgabe des "E-Barometers" der HUK Coburg zeigt, dass im letzten Quartal des Vorjahres lediglich 3,9 Prozent der Autobesitzer bei der Anschaffung eines neuen oder gebrauchten Fahrzeugs auf ein reines Elektroauto setzten. Anfang 2023 lag dieser Wert noch nahe sieben Prozent.
Ein Lichtblick ist der Kreis Starnberg, wo der Umstieg auf Elektroautos mit einer Quote von 8 Prozent floriert. Großstädte wie Frankfurt und Dresden hingegen zeigen stark variierende Quoten, mit 4 Prozent bzw. 2,3 Prozent.
Elektroautos polarisieren weiterhin: Eine Umfrage von YouGov zeigt, dass 45 Prozent der Befragten E-Fahrzeuge positiv sehen, während fast die Hälfte sie skeptisch bewertet. Der bisherige mangelnde Kontakt mit Elektroautos scheint das Urteil negativ zu beeinflussen. Dagegen fällt die Beurteilung bei jenen, die bereits Erfahrungen gesammelt haben, positiver aus, was die Bedeutung persönlicher Erfahrung untermauert. HUK-Vorstandsmitglied Jörg Rheinländer betont, wie entscheidend dies für die Akzeptanz von Elektroautos ist.