Eine aktuelle Analyse des Essener Energiekonzerns Eon beleuchtet das enorme Potenzial von Elektroautos als Energiespeicher für Haushalte. Der Untersuchung zufolge könnten E-Autos mit spezieller Batterietechnologie theoretisch ausreichend Strom speichern, um 1,75 Millionen Haushalte für zwölf Stunden mit Energie zu versorgen. Diese Berechnung basiert auf den rund 166.000 in Deutschland zugelassenen Elektrofahrzeugen, die bereits für das Zwei-Richtungen-Laden, auch bekannt als bidirektionales Laden, geeignet sind.
Das Prinzip ist einfach: Die Batterien der Fahrzeuge speichern Strom, der zum Beispiel durch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach eines Hauses erzeugt wurde. Bei Bedarf gibt das parkende Auto die gespeicherte Energie an das Haus ab, um den dortigen Verbrauch zu decken. Somit wird das E-Auto nicht nur als Fortbewegungsmittel genutzt, sondern auch als Zwischenspeicher, was den Nutzer unabhängiger vom klassischen Stromnetz macht.
Derzeit fristet das bidirektionale Laden jedoch noch ein Nischendasein. Von insgesamt 60,7 Millionen in Deutschland zugelassenen Fahrzeugen machen die 166.000 "bidi-ready" E-Autos lediglich einen Anteil von etwa 0,3 Prozent aus. Der Eon-Manager Filip Thon sieht dennoch großes Potenzial in der Technologie und plädiert dafür, Fahrzeugbatterien nicht nur zum Fahren, sondern als integralen Bestandteil des Energiesystems einzusetzen. Die Eon-Analyse versteht sich als Denkanstoß, der die Möglichkeiten dieser aufstrebenden Technologie aufzeigt.