Der ADAC prognostiziert für das laufende Jahr einen Wachstumsschub bei den Zulassungen von Elektrofahrzeugen, da strengere CO2-Flottengrenzwerte den Druck auf die Autohersteller erhöhen. Diese Entwicklung könnte sich positiv für Autokäufer auswirken, die mit attraktiveren Rabatten rechnen können. Im vergangenen Jahr erlebte der E-Auto-Boom in Deutschland einen abrupten Rückgang, wobei laut Kraftfahrt-Bundesamt nur etwa 380.600 reine Elektrofahrzeuge neu zugelassen wurden – ein Rückgang von über 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Um die Begeisterung für Elektromobilität zu erhöhen, seien sparsame Modelle und klarere Ladepreisstrukturen unerlässlich, so der ADAC. Der Club begrüßt, dass verschiedene Hersteller für dieses Jahr erschwingliche Einstiegsmodelle unter 25.000 Euro in Aussicht gestellt haben. Auch die Ladeinfrastruktur expandiert, mit einer Zunahme der Ladepunkte um über 20 Prozent und einer noch stärkeren Expansion bei Schnellladern. Dennoch bestehen weiterhin erhebliche Preisunterschiede und Unklarheiten beim Ladestrom. Ein wichtiger Faktor wird laut ADAC auch das Ergebnis der bevorstehenden Bundestagswahl sein. Stabilität in der politischen Umgebung sei entscheidend für die Akzeptanz von Elektromobilität, betonte ADAC-Vertreter Stefan Gerwens. Viele Privatkunden zögerten wegen anhaltender Unsicherheiten, eine Kaufentscheidung zu treffen, oder entschieden sich für Verbrenner. Ferdinand Dudenhöffer von CAR äußerte sich positiv zur CSU-Initiative, eine E-Auto-Prämie von 4.000 Euro anzubieten, sieht aber die Notwendigkeit, auch internationale Modelle einzubeziehen. Damit Elektromobilität erfolgreich wird, müsse jedoch eine umfassende Strategie entwickelt werden. Einen reinen finanziellen Anreiz zu setzen, reiche nicht aus. Dudenhöffer kritisierte zugleich den Vorschlag von Friedrich Merz, das EU-Verbot für Verbrennungsmotoren zurückzunehmen. Dies sende das falsche Signal und demotiviere potenzielle E-Auto-Käufer. Der Experte zeigte sich insgesamt enttäuscht von den Parteiplänen, besonders von Robert Habecks Vorschlägen, die er als abgekupfert und ineffektiv betrachtete. Auch die SPD-Strategie zur Förderung von Elektroautos mittels Steuergutschriften sieht er kritisch. Entscheidend sei der Endpreis beim Händler, da Steuervergünstigungen den Kauf kaum beeinflussen.