27. Januar, 2025

Märkte

Elektroauto-Markt: China bleibt Wachstumslokomotive, Deutschland bremst EU ab

Elektroauto-Markt: China bleibt Wachstumslokomotive, Deutschland bremst EU ab

In der dynamischen Welt des Elektroauto-Markts haben die Verkäufe von rein batteriebetriebenen Fahrzeugen im vergangenen Jahr die zehn Millionen-Marke überschritten. Eine Analyse der Unternehmensberatung PwC zeigt, dass in den von ihr untersuchten 21 Märkten weltweit 10,4 Millionen Fahrzeuge abgesetzt wurden, was einem Anstieg von 14,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies markiert jedoch eine deutliche Verlangsamung des Wachstums, das 2023 noch bei 28 Prozent lag. Hintergrund dieser Entwicklung ist eine Anpassung der Erhebungsmethode für den bedeutenden chinesischen Markt, um Doppelerfassungen bei exportierten Fahrzeugen zu vermeiden. Der Korrekturbedarf lag in Hunderttausenden von Einheiten.

China bleibt unangefochtener Spitzenreiter und dominiert mit zwei Dritteln des Volumens. Konkret wurden dort 6,7 Millionen Elektrofahrzeuge verkauft, was einem soliden Wachstum von über 20 Prozent entspricht. Die USA sichern sich mit 1,2 Millionen verkauften Fahrzeugen und einem Wachstum von 7,4 Prozent den zweiten Platz. Überraschend landet das Vereinigte Königreich auf Platz drei, dank eines Anstiegs von über 21 Prozent auf 382.000 Einheiten. Deutschland rutscht hingegen auf Rang vier ab, da der Abbau der Kaufprämie zu einem Rückgang von 27 Prozent auf 381.000 Fahrzeuge führte.

Andere europäische Länder wie Frankreich, Österreich, Italien, die Schweiz und Schweden verzeichneten ebenfalls Rückgänge im Elektrosegment, allerdings in geringerem Maße. Der globale Elektroautomarkt bleibt stark von äußeren Einflüssen abhängig, so Jörn Neuhausen von PwC, wobei die Erholung in China auch durch eine Art von Abwrackprämie beeinflusst wurde.

Deutschland, als bedeutender EU-Markt, steht unter besonderem Druck: Hier bremst die gegenwärtige Schwäche die Dynamik des gesamten europäischen Marktes. Ein Teil der Problematik ist auf strategische Verzögerungen von Herstellerseite zurückzuführen, da sie BEV-Absätze auf 2024 verlagerten, um zukünftigen CO2-Regulierungen gerecht zu werden. Eine Aufwärtsbewegung bei den Zulassungen wird zu Beginn des neuen Jahres erwartet.

Thomas Peckruhn vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) prognostiziert zudem einen Anstieg der Neuzulassungen bei Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeugen im Januar, warnt jedoch vor einer voreiligen Euphorie und bezeichnet diese Entwicklung als kurzlebiges Phänomen.

Bemerkenswert ist das deutliche Plus bei den Plug-in-Hybriden, deren Verkaufszahlen um 56 Prozent auf 6,2 Millionen angestiegen sind. Auch Hybride ohne Stecker zeigen robuste Wachstumszahlen mit einem Zuwachs um 18 Prozent auf 8,9 Millionen Einheiten.