Die jüngste Analyse der Deutschen Presse-Agentur, welche Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes und der Bundesnetzagentur einschließt, offenbart ein hoch interessantes Bild der Ladeinfrastruktur in Deutschland. In Heilbronn beispielsweise teilen sich nur 4,9 Elektrofahrzeuge einen öffentlichen Ladepunkt, wohingegen im Bodenseekreis auf einen Ladepunkt etwa 50 Fahrzeuge kommen, was auf eine erheblich schlechtere Versorgung hinweist. Erstaunlicherweise befinden sich in den Top-10 der Regionen mit der besten Ladeabdeckung Vertreter aus sieben verschiedenen Bundesländern, was auf eine gleichmäßige Verteilung der Ladekapazitäten hinweist.
Die Untersuchung zeigt weiter, dass Regionen wie der Landkreis Oder-Spree, Emden, Böblingen und der Saale-Orla-Kreis, ähnlich wie Heilbronn, zu den führenden Regionen gehören. Der Erfolg dieser Bezirke ist sowohl auf die hohe Anzahl an Ladepunkten als auch auf die relative Anzahl der Elektrofahrzeuge zurückzuführen. Heilbronn und Böblingen zeichnen sich durch ihre hohe Ladepunktdichte aus, während der Saale-Orla-Kreis durch einen geringen Elektrofahrzeuganteil von nur 2,2 Prozent profitiert, was die Konkurrenz um die verfügbaren Ladepunkte reduziert.
Im Kontrast dazu stehen große Metropolen wie Berlin, Stuttgart und München, die zwar eine hohe Anzahl an Ladesäulen aufweisen, jedoch aufgrund ihrer dichten Besiedlung mit Elektrofahrzeugen keine Spitzenpositionen im Versorgungsranking erreichen können. Besonders auffällig ist der Bodenseekreis, der trotz seiner überdurchschnittlichen Lademöglichkeiten aufgrund seiner enormen E-Auto-Dichte den letzten Platz im Ranking einnimmt. Überraschend ist zudem, dass in den unteren Platzierungen des Rankings keine ostdeutschen Zulassungsbezirke zu finden sind, was einen niedrigen Bestand an Elektrofahrzeugen in diesen Gebieten belegt.
Auf Länderebene führen Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen das Ranking der bestversorgten Bundesländer an. Hier konkurrieren durchschnittlich weniger als zwölf Elektrofahrzeuge um einen Ladepunkt. Das Saarland und Rheinland-Pfalz rangieren hingegen am Ende der Liste mit 20 bis 23 Fahrzeugen pro Ladepunkt, bedingt durch geringere E-Fahrzeuganteile. Bemerkenswert erscheint, dass Bundesländer wie Hamburg, Hessen und Baden-Württemberg trotz ihrer höheren Anteile an Elektrofahrzeugen lediglich im Mittelfeld der Versorgungsqualität rangieren. Diese Ergebnisse veranschaulichen die komplexen Herausforderungen und Unterschiede im Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland deutlich.