Während der Automarkt zuletzt eine rückläufige Entwicklung verzeichnete, konnten Elektrofahrzeuge (EVs) mit einem bemerkenswerten Verkaufsanstieg von 24,5 Prozent im Oktober im Vergleich zum Vorjahr glänzen, so die Society for Motor Manufacturers and Traders (SMMT). Insgesamt fiel der Absatz neuer Autos um 6 Prozent, was den Herstellern Umsatzeinbußen von 530 Millionen Pfund bescherte. Besonders betroffen waren Benziner mit einem Minus von 14 Prozent und Dieselautos, deren Verkäufe um 20,5 Prozent zurückgingen. Der Erfolg der Elektrofahrzeuge wurde vor allem auf den stark gestiegenen Wettbewerb durch mehr Modellauswahl zurückgeführt, wobei die Anzahl verfügbarer Modelle auf über 100 gestiegen ist, sowie auf intensive Rabattaktionen der Hersteller. Dabei erreicht mittlerweile eines von fünf Elektroautos Preisparität mit vergleichbaren Benzinmodellen. Hersteller versuchen händeringend, die Preise zu senken und somit Kunden zu gewinnen, um den strengen staatlichen Verkaufszielen nachzukommen. Dies führt laut Berichten sogar zur „Rationierung“ von Benzinautos. Allerdings warnte die SMMT, dass diese Preisnachlässe, die in diesem Jahr im Schnitt 5.500 Pfund pro Fahrzeug betragen sollen, langfristig nicht tragbar seien. Mike Hawes, Geschäftsführer der SMMT, erklärte, dass massive Investitionen der Hersteller in Modellvielfalt und Marktförderung das Vereinigte Königreich zum zweitgrößten EV-Markt in Europa gemacht haben. Dennoch dürfe dieser Übergang den Rückgang des CO2-Ausstoßes im Straßenverkehr nicht unnötig verlangsamen. Eine umfassende Erneuerung der Fahrzeugflotte bleibe unerlässlich, um die Dekarbonisierung voranzutreiben. Trotz der positiven Entwicklung bei Elektroautos seien zusätzliche Anreize, Infrastrukturmaßnahmen und Regulierungen notwendig, um den gesamten Markt rasch umzustellen. Die kürzlich veröffentlichten Zahlen für Oktober zeigen ein düsteres Bild für die Autoindustrie. Die Gesamtverkäufe sanken auf 144.288 Fahrzeuge, etwa 9.200 weniger als im Vorjahr. Firmen- und Flottenkunden, wie zum Beispiel Leasinggesellschaften, stellten 62 Prozent der Käufer, während private Konsumenten nur 38 Prozent erreichten. Benzinverkäufe fielen von 84.702 auf 72.681, Dieselverkäufe sanken von 11.276 auf 8.961 Fahrzeuge. Sogar Hybride und Plug-in-Hybride, bislang ein Lichtblick für die Branche, mussten Absatzrückgänge von 1,6 Prozent bzw. 3,2 Prozent hinnehmen. Im Gegensatz dazu konnten die EV-Verkäufe um 5.859 Stück auf insgesamt 29.802 Fahrzeuge zulegen. Diese Entwicklung verläuft parallel zu den Bestrebungen der Hersteller, die Anforderungen des neuen Zero Emission Vehicle (ZEV) Mandats der Regierung zu erfüllen.