Die Fahrt durch den Hamburger Elbtunnel ist wieder möglich, nachdem dieser aufgrund eines Warnstreiks für mehrere Stunden gesperrt war. Die Verkehrsleitzentrale bestätigte die Wiedereröffnung, wobei die Absperrungen bis 7 Uhr morgens vollständig beseitigt wurden. Sowohl in nördlicher als auch in südlicher Richtung ist der Tunnel wieder befahrbar.
Dennoch sind Geduld und Ruhe gefragt: Der Verkehrsfluss auf der A7 stockt teilweise, besonders Richtung Süden, wo eine rund vier Kilometer lange Staubildung zu verzeichnen war. Richtung Norden kehrt der Verkehr allmählich zum regulären Berufsverkehrsaufkommen zurück. Über Nacht blieb der Großraum von Verkehrsbehinderungen weitgehend verschont, allerdings bildete sich kurz vor Ende der Sperrung ein Stau bis zur Abzweigung Nordwest.
Ursprünglich sollte der Streik, ausgelöst durch die Gewerkschaft Verdi, den Elbtunnel samt weiterer Tunnelanlagen weitläufig bis Freitagvormittag lahmlegen. Eine gerichtliche Einigung führte jedoch zu einer Verkürzung der Sperrzeiten. Der Konfliktpunkt sind die laufenden Tarifverhandlungen, bei denen Verdi für die Angestellten des öffentlichen Dienstes Gehaltserhöhungen und zusätzliche freie Tage fordert.
Am heutigen Freitag sind weitere Streikaktionen in Hamburg angekündigt, insbesondere im Kulturbereich, wo Angestellte diverser Theater und Konzertsäle die Arbeit niederlegen. Auch die Stadtreinigung Hamburg wird bestreikt, was Auswirkungen auf die Müllabfuhr und Straßenreinigung hat. Ebenso setzt der Hadag-Fährdienst seinen Streik fort, begleitet von Forderungen nach drastischen Gehaltserhöhungen.
Für 9 Uhr ist eine große Kundgebung vor der Elbphilharmonie geplant, zu der sich zahlreiche Beschäftigte aus verschiedenen Streiklinien versammeln wollen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.