Präsident Nayib Bukele lobt den ambitionierten Bitcoin-Versuch in El Salvador und bezeichnet ihn im Gespräch mit dem TIME-Magazin als „einen durchschlagenden Erfolg“, der dem zentralamerikanischen Land „nichts als Vorteile“ gebracht habe.
Im Jahr 2021 machte El Salvador als erstes Land weltweit Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel. Bukele betonte, dass Bürger nun Bitcoin-Transaktionen landesweit durchführen könnten – von McDonald's bis zu Hotels – und somit die Möglichkeit erhielten, die aufstrebende Technologie zu erproben. „Die positiven Ergebnisse überwiegen die negativen,“ resümierte er nach drei Jahren des Experiments.
Allerdings räumte Bukele seine Enttäuschung ein, dass nicht mehr Salvadorianer hinter Bitcoin stehen. „Bitcoin hat nicht die weit verbreitete Akzeptanz erfahren, die wir uns erhofft haben,“ sagte er gegenüber TIME. Nicht erwähnt wurde jedoch, dass die Nutzungsrate tatsächlich rückläufig ist: nur 12% der Bürger nutzten Bitcoin im vergangenen Jahr, im Vergleich zu 21% im Jahr 2022, so eine Studie.
„Der positive Aspekt ist, dass es freiwillig ist,“ erläuterte Bukele. „Diejenigen, die es nicht genutzt haben, sind nicht verpflichtet, es zu nutzen.“ Bukele fügte hinzu: „Wir haben nie jemanden gezwungen, es zu übernehmen. Wir boten es als Option an, und diejenigen, die sich dafür entschieden haben, profitierten von dem Anstieg des Bitcoin.“
Weniger als 1% der Salvadorianer sind der Meinung, dass Bitcoin die Wirtschaft des Landes verbessert hat. Obwohl einige Bürger Bitcoin für den Kauf von Kleidung, Lebensmitteln oder Strom verwenden, haben das mangelnde Vertrauen in die Technologie sowie fortwährende Infrastruktur- und technische Herausforderungen die Kryptowährung zu einer Neuheit degradiert.
Dennoch bleibt Bukele, ein prominenter Verfechter von Bitcoin, unbeirrbar. Er bezeichnete die Probleme als „relativ gering“ und hob stattdessen mehrere Vorteile hervor: „[Bitcoin] gab uns Markenbildung, es brachte uns Investitionen, es brachte uns Tourismus.“