Grund dafür war das Fernbleiben des Ex-Mehrheitsaktionärs Andreas Heeschen, was zu einer unzureichenden Präsenz des Aktienkapitals führte und somit das Zustandekommen jeglicher Beschlüsse verhinderte.

Juristische Schachzüge lähmen die Versammlung
Die Auseinandersetzung zwischen Heeschen und der Luxemburger Finanzholding CDE, vertreten durch Nicolas Walewski, beherrschte die gesamte Veranstaltung.
Heeschen, der über seinen Anwalt Oliver Krauß agierte, nutzte einen juristischen Kniff, um die Versammlung zu blockieren.
Diese Taktik verschärfte den langjährigen Konflikt um die Eigentumsrechte an 15 Millionen Aktien, ein Streit, der die Gerichte schon seit Jahren beschäftigt.
Die Rolle von Heckler & Koch in Konflikten
Während die juristischen Auseinandersetzungen im Vordergrund standen, blieben drängende Fragen zur Verantwortung und Ethik des Unternehmens im Umgang mit seinen Produkten, insbesondere zum Einsatz von H&K-Waffen in der Ukraine, unbeantwortet.

Friedensaktivisten und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, die weniger Waffenproduktion fordern, fanden kein Gehör.
Unsicherheit und Signalwirkung
Das Verhalten von Heeschen wird von CDE-Seite als schädlich für das Unternehmensimage und die Stabilität angesehen, gerade in einer Zeit, in der Heckler & Koch aufgrund seiner Beteiligung an großen internationalen Rüstungsprojekten wächst und an Wert gewinnt.
Die Unsicherheit könnte sich negativ auf Kundenbeziehungen und Mitarbeitermorale auswirken.
Neue Hauptversammlung und offene Rechtsfragen
Das Aktienrecht verlangt nun innerhalb von drei Monaten eine neue Hauptversammlung, bei der keine Mehrheitspräsenz für Beschlüsse notwendig ist.
Dies könnte eine Gelegenheit für eine Neuordnung der Machtverhältnisse bieten. Gleichzeitig bleibt die juristische Klärung der Eigentumsfrage an den umstrittenen Aktien ausstehend, mit einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs, die noch bevorsteht.