16. Oktober, 2024

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Eisenerz-Riesen steigern Produktion trotz chinesischer Konjunktur-Herausforderungen

Eisenerz-Riesen steigern Produktion trotz chinesischer Konjunktur-Herausforderungen

Die weltweit größten Eisenerz-Lieferanten, Rio Tinto und Vale, haben im vergangenen Quartal ihre Produktion gesteigert, obwohl die Nachfrage aus China aufgrund der andauernden Probleme im Immobilienmarkt des Landes ins Stocken geraten ist. Während Rios Output im dritten Quartal um etwa 1% im Vergleich zum Vorjahr anstieg, übertraf Vale die Prognosen und erreichte das höchste Produktionsniveau seit Ende 2018 nach der Dammkatastrophe, die jahrelange Störungen verursacht hatte.

Chinas Bedarf an Eisenerz, dem weltweit größten Abnehmer, bleibt aufgrund der Krisen im metallintensiven Immobiliensektor gefährdet. Dies wird teilweise durch bestimmte Bereiche der verarbeitenden Industrie sowie steigende Stahlexporte ausgeglichen. Die Eisenerz-Futures sind in diesem Jahr um fast ein Viertel gesunken, da das Angebot die Nachfrage übertrifft.

Rio Tinto betonte in seinem Produktionsbericht, dass Chinas wirtschaftliche Erholung ungleichmäßig verlaufe und mehr staatliche Unterstützung erforderlich sei, um das Wachstum zu stützen. Da sich die Wirtschaft von der Immobilienbranche zu neuen Wachstumsfeldern verlagert, wird die künftige Nachfrage nach Rohstoffen mehr auf fortschrittliche Fertigung, einschließlich Elektrofahrzeugen und Strominfrastruktur, angewiesen sein.

Die größten Eisenerz-Player der Welt bauen ihre Lieferungen weiter aus, geschützt durch niedrige pro-Tonne-Kosten, die weit unter den aktuellen Spot-Preisen liegen. Vale übertraf Rio Tintos Produktion in der Pilbara-Region mit 91 Millionen Tonnen für das Quartal gegenüber 84,1 Millionen Tonnen. Rio hält seine Jahresprognose für Eisenerz bei 323 bis 338 Millionen Tonnen, während Vale zwischen 323 und 330 Millionen Tonnen erwartet.

Eisenerz bleibt ein bemerkenswerter, jedoch unterschätzter Cash-Cow-Bereich für Vale, wie Analysten von Jefferies anmerkten. In Sydney sanken die Aktien von Rio um 1,8%.

Alle Augen richten sich nun auf Chinas Maßnahmen zur Unterstützung der stagnierenden Wirtschaft, mit Spannung erwarteten Details des Wohnungsministeriums zur Bekämpfung des Wohnungsmarkteinbruchs. Die Stahlnachfrage in China soll laut World Steel Association in diesem Jahr um 3% fallen.

Weitere Produktausfälle und Investitionen sind bei Rio zu verzeichnen, das seine Tätigkeiten im Eisenerz- und Kupferbereich ausbaut. Größte Projekte sind das Simandou-Eisenerzbergwerk in Guinea und das Western Range Eisenerzprojekt in der Pilbara, wobei letzteres zu 80% abgeschlossen ist.

Rio Tinto bleibt bestrebt, seine Diversifizierungspläne mit Blick auf andere Rohstoffe, beispielsweise Lithium, fortzuführen. Zuletzt kündigte der Konzern eine Milliardenübernahme eines Lithiumunternehmens an, marking a return to strategic acquisitions.