20. Dezember, 2024

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Eisenerz auf Talfahrt: Australische Prognosen sorgen für Unruhe

Eisenerz auf Talfahrt: Australische Prognosen sorgen für Unruhe

Eisenerz muss eine weitere verlustreiche Woche hinnehmen, während die australische Regierung drastisch sinkende Preise prognostiziert und der US-Dollar ein Zweijahreshoch erreicht. Gleichzeitig warten Händler gespannt auf Maßnahmen Chinas zur Stärkung seiner Wirtschaft.

In Singapur sind die Futures bereits den vierten Tag in Folge gefallen und notieren rund 3% niedriger im Wochenvergleich. Seit über einem Monat bewegen sich die Kontrakte um die 100-Dollar-Marke pro Tonne.

Mit einem abflauenden chinesischen Wirtschaftswachstum und steigender globaler Minenproduktion prognostiziert das australische Ministerium für Industrie, Wissenschaft und Ressourcen in seinem Quartalsbericht, dass Eisenerz im Jahr 2025 durchschnittlich 80 Dollar pro Tonne kosten wird und bis 2026 auf 76 Dollar sinken soll. Australien, der weltweit größte Eisenerzexporteur, gibt damit einen eher düsteren Ausblick.

Andere Rohstoffe leiden ebenfalls unter der Stärke des US-Dollars. Die Federal Reserve signalisiert weniger Zinssenkungen für 2025 als zuvor erwartet, was Rohstoffe für Käufer außerhalb der USA verteuert, darunter auch in China.

Eisenerz hat in diesem Jahr bereits über ein Viertel seines Wertes eingebüßt und zählt damit zu den am schlechtesten laufenden großen Rohmaterialien. Die anhaltende Immobilienkrise in China belastet die Stahlnachfrage weiter. Australische Experten sehen wenig Erholungspotenzial in den letzten Monaten des Jahres 2024, was zusätzliche Preissenkungen wahrscheinlich macht und dem pessimistischen Ausblick von Finanzinstituten wie Goldman Sachs ähnelt.

Die Eisenerz-Futures notierten um 10:34 Uhr Londoner Zeit um 1,2% niedriger bei 100,60 Dollar pro Tonne. Unterdessen konnte Kupfer seinen Rückgang an der London Metal Exchange stoppen, nachdem es in der vorherigen Sitzung auf ein Viermonatstief gefallen war.

Freitag zeigte sich der Metallmarkt insgesamt stabiler, während Investoren auf die Veröffentlichung des bevorzugten Inflationsindikators der Federal Reserve warteten. Nickel stabilisierte sich ebenfalls, nachdem es zuletzt ein Vierjahrestief erreicht hatte.