24. September, 2024

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Eisen statt Lithium: Form Energy revolutioniert Energiespeicherung

Eisen statt Lithium: Form Energy revolutioniert Energiespeicherung

Mateo Jaramillo, CEO von Form Energy, sprach über seine Batterieunternehmung und erwähnte beiläufig, dass deren Batterien 'nicht besonders effizient' seien. Doch statt eines Nachteils eröffnen sich gerade dadurch überraschende Chancen im Markt.

Bei Batterien definiert sich Effizienz durch das Verhältnis von entladener zu geladenener Energie. Mehr Effizienz klingt stets vorteilhaft, doch für Form Energy steht ein anderes Kriterium im Vordergrund: die Herstellungskosten niedrig zu halten. Dabei helfen soll ein ungewöhnlicher Rohstoff: Eisen. Ein Werkstoff, den die Menschheit seit der Eisenzeit, die vor etwa 2600 Jahren endete, verwendet.

Die Funktionsweise der Batterien ist denkbar einfach und doch innovativ: Sie erzeugen Strom, indem Eisenteile rosten. Zum Aufladen der Batterie wird der Rost durch elektrische Energie wieder in Eisen umgewandelt.

Form Energy zielt auf Märkte wie Stromversorger ab, die Energie speichern müssen, wenn diese im Überfluss vorhanden ist, und sie zu Stoßzeiten abgeben wollen. Dank der ansteigenden Wind- und Solarkapazitäten können die Preise in bestimmten Märkten negativ werden. In solchen Fällen zahlen Versorger sogar Geld, damit Abnehmer die überschüssige Energie verbrauchen, weil dies günstiger ist, als die Erzeugungsanlagen abzuschalten.

Für Versorger klingt eine preiswerte, wenn auch ineffiziente Batteriespeicherlösung attraktiv. Form Energy hat im August mit seinem ersten kommerziellen Projekt für Great River Energy in Minnesota begonnen, einem gemeinnützigen Stromversorger.

Eisen-Luft-Batterien werden wohl nie ihren Weg in Smartphones oder Elektrofahrzeuge finden, doch das ist auch nicht das Ziel von Form Energy. Wie die Engländer sagen: 'Horses for courses' – unterschiedliche Lösungen für verschiedene Anforderungen.