Vier Jahre nach der Schließung der Argyle-Diamantenmine in Westaustralien versucht die anglo-australische Unternehmensgruppe Rio Tinto, die gleichnamige Marke neu zu beleben. Trotz eines immer knapper werdenden Inventars plant Rio Tinto, an der Marke festzuhalten. Besonders bemerkenswert sind die Argyle Pink Tender Diamanten, die in den letzten zwei Jahrzehnten alle bedeutenden Aktienmärkte übertroffen haben und zweistellige Preissteigerungen verzeichneten, wie Patrick Coppens, General Manager für Verkauf und Marketing bei Rio Tinto Diamonds, betont. Die Faszination für diese Diamanten ist ungebrochen: So zahlte das Schmuckhaus Graff im Mai bei einer Versteigerung in Genf 4,2 Millionen US-Dollar für den Argyle Phoenix, einen seltenen 1,56 Karat großen roten Diamanten. Über die 37-jährige Lebensdauer der Mine war Argyle die einzige konstante Quelle für pinke Diamanten weltweit, von denen gerade einmal 0,1 Prozent als pink klassifiziert wurden. Nach der Schließung der Mine gab es viele Spekulationen über die Zukunft der Marke Argyle und den Wert der Diamanten, da das Angebot nun begrenzt ist. Trotz dieser Unsicherheiten entschied sich Rio Tinto, die Marke weiterhin zu führen und den Sekundärmarkt mit verschiedenen Initiativen zu managen. Dazu gehören eine nur für den Handel zugängliche Plattform, ein Rezertifizierungs- und Reauthentifizierungsschema sowie eine neuartige Beyond Rare Tender-Verkaufsveranstaltung. Diese umfasst nun auch historische Steine, die als 'Old Masters' bekannt sind. Ein jüngst gestartetes Highlight ist die 2024er Beyond Rare Kollektion mit dem Titel Colour Awakened. Diese umfasst herausragende Exemplare der verbleibenden Bestände der Mine, begleitet von ausgewählten historischen Steinen vergangener Tender. Besondere Aufmerksamkeit erhält eine handverlesene Gruppe von sieben Old Masters, allesamt rund geschliffene Steine, die bis ins Jahr 1987 zurückreichen. François Graff, Geschäftsführer des gleichnamigen Juwelierhauses, beschreibt den erworbenen roten Diamanten als 'unvergleichlich selten und außerordentlich schön'. Die Nachfrage nach pinken Diamanten, insbesondere bei asiatischen Kunden, sei weiterhin stark, betont Graff. Aufgrund der Schließung der Argyle-Mine habe der Wert dieser Steine zugenommen, da sie nun noch seltener und begehrter seien. Abschließend setzen spezialisierte Juweliere wie John Glajz in Singapur und John Calleija in Sydney auf die Exklusivität der Argyle Pink Diamanten, um limitierte Schmuckstücke zu kreieren. Trotz des globalen Abschwungs auf den Schmuckmärkten sind die Argyle-Steine nach wie vor gefragt.